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Papst Franziskus beruft Jeffrey Sachs in Päpstliche Akademie

Jeffrey Sachs

Papst Franziskus hat am Montag den Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften ernannt.

Das Presseamt des Heiligen Stuhls teilte am 25. Oktober mit, dass der Papst Sachs zum "ordentlichen Mitglied" der Akademie ernannt hat, die 1994 von Papst Johannes Paul II. gegründet wurde, um das Studium und den Fortschritt der Sozialwissenschaften zu fördern.

Sachs, der Direktor des Zentrums für nachhaltige Entwicklung an der Columbia University in New York, war in den letzten Jahren ein häufiger Besucher im Vatikan.

Der 66-Jährige war einer der Hauptredner bei mindestens sechs vatikanischen Konferenzen in den Jahren 2019 und 2020 und hielt Vorträge zu Themen von Bildung bis Ethik.

Der Präsident des U.N. Sustainable Development Solutions Network nahm auch an der Amazonas-Synode im Oktober 2019 und an der digitalen Tagung "The Economy of Francesco" im November 2020 teil.

Sachs, der als Berater von drei Generalsekretären der Vereinten Nationen tätig war, hat sich für eine Senkung der Geburtenraten in den Entwicklungsländern durch die Verbreitung von Verhütungsmitteln eingesetzt, eine Ansicht, die im Widerspruch zur katholischen Lehre steht.

"Der Erfolg bei der Senkung der hohen Fruchtbarkeitsraten hängt davon ab, dass Mädchen in der Schule bleiben, dass Kinder überleben und dass sie Zugang zu moderner Familienplanung und Verhütungsmitteln haben", schrieb er 2011.

CNA befragte Bischof Marcelo Sánchez Sorondo, den Kanzler der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, im Februar 2020 zu dieser Aussage.

Sorondo antwortete, Sachs habe die Bemerkung 2011 gemacht. "Jetzt hat er seine Meinung geändert", beteuerte der argentinische Bischof.

Sorondo erklärte, Sachs sei so häufig auf vatikanischen Konferenzen aufgetreten, "weil er das Lehramt der Kirche und von Papst Franziskus in die Wirtschaft integriert, indem er die menschliche Person und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt."

CNA fragte Sachs im Februar 2020, wie sich sein Eintreten für die Senkung der Geburtenrate und die Verhütung mit dem Verständnis von Papst Franziskus für eine "integrale menschliche Ökologie" vereinbaren lasse und ob er es für richtig halte, dass Menschen in der entwickelten Welt den Menschen in den Entwicklungsländern Lebensstilentscheidungen nahelegen.

Sachs antwortete, dass er "Papst Franziskus' Unterstützung für eine 'verantwortungsvolle Elternschaft', wie sie auch von Papst Paul VI. verkündet wurde, sehr unterstützt. Diese Idee bedeutet, dass Familien, d.h. Mütter und Väter gemeinsam, eine rationale Entscheidung über die Geburt von Kindern auf der Grundlage ihrer Lebensumstände treffen sollten, mit dem Ziel, ihr Wohlergehen zu sichern."

Sachs ist Sonderberater des UN-Generalsekretärs António Guterres für die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die 2015 von den UN-Mitgliedsstaaten in einer Resolution namens Agenda 2030 verabschiedet wurden.

Das SDG-Ziel 5.6 lautet: "Den allgemeinen Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und reproduktiven Rechten sicherstellen, wie im Aktionsprogramm der Internationalen Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung und der Aktionsplattform von Peking sowie in den Ergebnisdokumenten ihrer Überprüfungskonferenzen vereinbart."

Sachs meinte gegenüber CNA im Jahr 2020: "Der Zugang zur Abtreibung ist eine Entscheidung, die jeder Nation überlassen bleibt. In den Nachhaltigen Entwicklungszielen und der Agenda 2030 wird Abtreibung weder erwähnt noch gefördert."

Sachs wurde am 5. November 1954 in Detroit, Michigan, geboren. Er schloss sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Harvard University ab. Er hat in Harvard gelehrt und war Direktor des Earth Institute an der Columbia University.

Das Time Magazine hat ihn zweimal unter die 100 einflussreichsten Führungskräfte der Welt gewählt, und die Zeitschrift Economist zählte ihn zu den drei einflussreichsten lebenden Wirtschaftswissenschaftlern.

Als Spezialist für Geldtheorie und internationale Finanzen wird Sachs mit dem Begriff "Schocktherapie" in Verbindung gebracht, mit dem er seine Pläne für das postkommunistische Polen und Russland zur raschen Umstellung von einer staatlich kontrollierten auf eine freie Marktwirtschaft beschreibt.

Bernie Sanders, der Senator aus Vermont, der 2016 und 2020 für das Präsidentenamt kandidierte, schrieb das Vorwort zu Sachs' 2017 erschienenem Buch "Building the New American Economy: Smart, Fair, and Sustainable".

Sachs hat die Ansicht der Regierung Biden kritisiert, China betreibe einen Völkermord an den Uiguren in der nordwestlichen Region Xinjiang.

Im April schrieb Sachs: "Es gibt glaubwürdige Anschuldigungen von Menschenrechtsverletzungen gegen Uiguren, aber diese stellen nicht per se einen Völkermord dar."

Nach den Statuten der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften werden Kandidaten für die Mitgliedschaft von mindestens zwei derzeitigen Mitgliedern dem Präsidenten der Einrichtung vorgeschlagen.

"Der Rat der Akademie legt der Akademie eine Liste von Kandidaten für jede freie Stelle vor. Die Versammlung stimmt in geheimer Abstimmung über die Reihenfolge ab, in der die Kandidaten dem Papst vorgeschlagen werden sollen", heißt es.

"Die Akademiker werden für eine Amtszeit von 10 Jahren ernannt und können nach Rücksprache mit dem Präsidenten und dem Rat der Akademie direkt vom Papst wieder ernannt werden. Akademiker können auch zurücktreten".

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Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original.

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