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Das Kloster, in dem Charles de Foucauld Jahre als Trappist verbrachte, muss schließen

Das Kloster Unserer Lieben Frau vom Schnee bei Saint-Laurent-les-Bains im Bistum Viviers in der Ardèche.
Werbeplakat des Jahres 1862 mit dem Kloster, als noch Arnika-Tinkturen der Abtei verkauft wurden.
Der junge Offizier und Lebemann Charles de Foucauld in den 1880er Jahren
Der selige Charles de Foucauld
Abbatia Beatae Mariae ad Nives: Die Trappistenabtei Unserer Lieben Frau vom Schnee im Bistum Viviers.

Die Trappisten der Abtei Notre-Dame-des-Neiges in der Ardèche werden ihre Heimat im kommenden September verlassen. Die Mönchsgemeinschaft von neun Personen, unter der sich drei Novizen befinden, hat nach zweijähriger Entscheidungsfindung kurz vor Weihnachten den Beschluss gefasst, dass es für sie keine Zukunft mehr in ihrer großen Abtei gibt.

Noch steht nicht fest, wo sich die wenigen Mönche künftig niederlassen werden, die jedoch in Frankreich unter mehrere anderen Trappistenabteien auswählen können.

Trappisten sind auch als Zisterzienser der strengen Observanz, OCSO, bekannt.

Die Abtei Notre-Dame-des-Neiges liegt auf einer Höhe von 1.100 Meter in der Gemeinde Saint-Laurent-les-Bains-Laval-d'Aurelle in den Bergen der Ardèche. Das Kloster wurde 1850 von Mönchen der südfranzösischen Abtei  Notre-Dame d'Aiguebelle gegründet.

Notre-Dame-des-Neiges wurde lange als das ärmste Kloster im Orden angesehen.  Darum betrachtete man auch deren Mönche als wahre Söhne des Abtes Rance, des Gründers der Trappisten (La Trappe). Obwohl bereits nach wenigen Jahren fast 50 Mönche eingetreten waren, befanden sie und ihr Kloster sich in einem erbärmlichen Zustand. Doch gerade diese Armut war es, die einen jungen Mann anzog, der am 15. Mai 2022 in Rom heiliggesprochen werden wird: Charles de Foucauld.

Am 15. Januar 1890 tritt Viscount Charles de Foucauld in den Trappistenorden ein. Charles ist glücklich, lernt viel und empfängt viel. Und doch fehlt ihm noch etwas. Bruder Marie-Albéric, wie er bei seiner Einkleidung genannt wird, ist sein Kloster nicht arm und radikal genug. Im Sommer desselben Jahres lässt er sich nach Syrien in die Abtei Notre-Dame du Sacré-Cœur in Midan Akbes versetzen.

Hier bleibt er, bis er erneut den Ruf des Herrn verspürt, auszuziehen in eine noch größere Armut. Am 10. September 1896 geht er nach Algerien in das dortige Kloster Staoueli in der Provinz Algier. Doch auch hier ist nicht der Platz, den Charles de Foucauld als den ihm gemäßen betrachtet. Anfang 1897 gibt der Generalobere der Trappisten Charles frei; er kann den Orden verlassen, um Jesus zu folgen.

Das Kloster Notre-Dame-des-Neiges wird nach einem Großbrand im Jahre 1912 sofort wieder aufgebaut. Der Krieg von 1914-1918 hinterließ seine Spuren, sieben Mönche blieben auf den Schlachtfeldern, ebenso der Krieg von 1939-1945 mit seinen vielen Gefangenen. Ab 1949 kam es zu einem neuen wirtschaftlichen und personellen Aufschwung, der bis Anfang des neuen Jahrtausends anhielt. Der Mangel an Berufungen über viele Jahre hinweg führt nun zur Schließung des großen Trappistenklosters „Unsere liebe Frau vom Schnee“.

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