Dankenswerterweise hat sich der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit deutlichen Worten in einem "Offenen Brief" an das Synodalpräsidium zu Wort gemeldet. Wenn er berechtigterweise mit Blick auf die "Entscheidungen des Präsidiums und des Erweiterten Präsidiums" vom entstehenden Eindruck einer "autoritären Willkürherrschaft" spricht, so drängt sich andernorts der Verdacht auf, dass in den nebulösen Statements und reformerisch-reformatorischen Ideen einiger Bischöfe die kulturchristliche Beliebigkeit exponentiell vermehrt wird. Damit ist weder dem katholischen Frieden noch der Einheit der Christen noch der Erneuerung der Kirche in Christus gedient.

Der Hamburger Erzbischof Dr. Stefan Heße wünscht sich ergebnisoffene Diskussionen über das Frauenpriestertum und hat gesagt: "Es hat in der katholischen Kirche immer eine Weiterentwicklung der Lehre gegeben. Und deswegen sollten wir das auch hier nicht von vornherein ausschließen." 

Wer sich in diesen Fragen in eine weltkirchliche Ergebnisoffenheit hineindenkt, sollte wissen, was er tut. Das Zweite Vatikanische Konzil sieht im Bischof den Künder und Hüter des Glaubens. Wer mag, kann ja die Aufgabenbeschreibung noch einmal im Dekret "Christus Dominus" nachlesen.

Der heilige Johannes Paul II. hat am 16. Mai 1994 in "Ordinatio sacerdotalis" nicht seine eigene Meinung verkündet, sondern lehramtlich gesprochen: "Im übrigen zeigt die Tatsache, daß Maria, die Mutter Gottes und Mutter der Kirche, nicht den eigentlichen Sendungsauftrag der Apostel und auch nicht das Amtspriestertum erhalten hat, mit aller Klarheit, daß die Nichtzulassung der Frau zur Priesterweihe keine Minderung ihrer Würde und keine Diskriminierung ihr gegenüber bedeuten kann, sondern die treue Beachtung eines Ratschlusses, der der Weisheit des Herrn des Universums zuzuschreiben ist. … Obwohl die Lehre über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe sowohl von der beständigen und umfassenden Überlieferung der Kirche bewahrt als auch vom Lehramt in den Dokumenten der jüngeren Vergangenheit mit Beständigkeit gelehrt worden ist, hält man sie in unserer Zeit dennoch verschiedenen Orts für diskutierbar, oder man schreibt der Entscheidung der Kirche, Frauen nicht zu dieser Weihe zuzulassen, lediglich eine disziplinäre Bedeutung zu. Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben."

Es mag sein, dass diese Lehre oft nicht verstanden wird. Dann wäre es aber die Aufgabe von Theologie und Kirche, insbesondere der Bischöfe, diese theologisch wie pastoral fundiert zu erläutern – und nicht für die Neubelebung von Diskussionen zu sorgen. 

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