In dem aktuellen Buch von Peter Dyckhoff geht es ums Älterwerden, um das Annehmen des Alters, um Unsterblichkeit, um Abschied. Wiederum tragen Erzählungen aus dem reichen Lebensschatz des inzwischen 85-jährigen Priesters dazu bei, dass seine Leser davon profitieren können. Lebendig und anschaulich nimmt sie der Autor mit auf den Weg, der jeden zum Abschied führen wird; den einen im jüngeren, den andern im fortgeschrittenen Alter. Immer ist es der Tod.

„Älterwerden“ ist für viele Menschen gestaltbar. Die meisten haben Einfluss, wie sie alt werden möchten. Dyckhoff versucht die Angst davor zu nehmen, was der Mensch nur wenig beeinflussen kann – seinen eigenen Tod. Er nimmt die Angst vor dem Sterben, er macht Mut aus dem Glauben, der unser Leben und unser Sterben tragen soll.

Im letzten Kapitel am Ende des Buches lässt Dyckhoff einen Begleiter eines Stückes seines Lebensweges zu Wort kommen: Johannes Bours. Die „Begegnung mit meinem Schatten“ zeigt, dass dieser „Schatten“ abgelegt und die „Persona“ zum Vorschein kommen muss. Es geht um die „Relativierung oder auch Entlarvung dieser Person“ – es gehört zum „Reifungsprozess des Alterns“.

Mit seinen „wahren Erzählungen“, die sicherlich eindrucksvoller sind als es Doku-Soaps auch nur ansatzweise darstellen können, möchte Dyckhoff „verdeutlichen, durch welches oft unbedachte Fehlverhalten sich Menschen selbst immer wieder der Gnade des Älterwerdens in Würde und Gelassenheit berauben“.

Dyckhoff formuliert 46 kurze Impulse, die der älter werdende Mensch bedenken sollte, weil sie das Älterwerden leichter und zuversichtlicher machen können. Drei dieser Regeln seien genannt:

  • „Vieles, was aus der Balance geraten ist, kommt wieder ins rechte Lot, wenn Du an den Tod und Deinen eigenen Tod denkst. …“
  • „Bitte rechtzeitig darum, dass während Deines Sterbens in Deiner Gegenwart aufrichtig gebetet wird.“
  • „Bete sowohl in kranken als auch in gesunden Tagen täglich für die Toten. Sie warten auf Dein Gebet …“

Im Vorwort seines Buches schreibt der Autor:

„Diese Schrift ist auf zwei Pfeilern gegründet. Zum einen steht die Feststellung im Mittelpunkt, dass wir mit Freude, in Zufriedenheit und mit Zuversicht älter werden dürfen und damit Gott, dem Ältesten, immer ähnlicher werden. Und zum zweiten steht im Mittelpunkt dieses Buches Rembrandts letztes Bild (1669): ‚Simeon mit dem Jesuskind auf den Armen‘ oder ‚Der erfüllte Abschied‘ (liegt auch als Farbkarte dem Buch bei). Es lohnt sich, bei diesem Bild und den dazugehörigen Texten lange zu verweilen und beides in sich aufzunehmen, damit auch uns durch gute Veränderungen in unsrem Leben – wie dem greisen Simeon – die Augen der Innerlichkeit aufgehen, damit wir das Heil wahrnehmen.“

Die zahlreichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen Rembrandts, die das Buch illustrieren, tragen zum Betrachten und zum Verständnis bei. Die Lebendigkeit der Lebensgeschichten kann älter werdenden Menschen kluger Ratgebern aber auch trostreicher Begleiter sein.

„Im Sterben musst Du alles Irdische zurücklassen.
Übe Dich darin, solange Du noch kannst.
Du kennst weder die Stunde in der Du sterben wirst,
noch die Art und Weise Deines Todes.“

Peter Dyckhoff: Älterwerden mit Zuversicht; Herder-Verlag 2022; 176 Seiten; 14 Euro; ISBN: 978-3451378393

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