Erbil, 09 August, 2016 / 8:03 AM
Drei Priester wurden am vergangenen Freitag im Flüchtlinglager Aishty im irakischen Erbil geweiht. Einer von ihnen ist Roni Salim Momika. Die Weihe habe die traurige Stimmung unter Christen im Lager in Freude verwandelt, erzählte er CNA, und fügte hinzu: Er hoffe, dies gebe ihnen die Kraft, in ihrer Heimat zu bleiben.
"Ich bin glücklich, so glücklich!" fasste der frischgeweihte Priester seine Gefühle nach der Ordination zusammen. "Etwas in meinem Inneren" mache ihn zutiefst glücklich.
Zusammen mit seinen Freunden, Emad und Petros, wurde der junge Mann zu einem Geistlichen der Syrisch-Katholischen Kirche in dem großen Fertigbau geweiht, der den Flüchtlingen des Lagers "Aishty 2" als Kirche dient.
Alle 5.500 sind vor dem andauernden Völkermord und Krieg des Islamischen Staates (IS) geflohen; die meisten stammen aus dem einst stark christlichen Karakosch. Seit zwei Jahren fristen sie nun ihr Dasein in Erbil.
Auch der junge Priester Momika ist aus Karakosch. Vor genau zwei Jahren, am 6. August 2014, griff der IS seine Heimatstadt an. Die Dschihadisten vertrieben die nicht-muslimischen Einwohner, denen sie – wie überall – mit Strafsteuern ("Dschizya") oder gleich dem Tod drohten, wenn sie sich nicht zum Islam bekannten.
Momika, Emod und Petros flohen zusammen mit einem weiteren Seminaristen namens Paul nach Erbil.
Der Terror der Islamisten hätte Momika und seine Schwester bereits vorher beinahe das Leben gekostet: Sie überlebten einen islamistischen Bomben-Anschlag auf den Bus, der sie und die anderen – vorwiegend christlichen – Studenten aus der Ninive-Ebene zur Universität Mosul brachte.
Doch nun drei Priester zu weihen: Das verwandle diese Trauer in Freude und Hoffnung – für ihn und die geflohenen Christen im Lager.
Doch nun drei Priester zu weihen verwandle diese Trauer in Freude und Hoffnung für ihn und die geflohenen Christen im Lager.
Die provisorische Kirche im Lager "Aishty 2" fasst eigentlich nur 800 Gläubige, erzählt Pater Momika. Zur Weihe kamen über 1.500 Menschen, darunter auch sein Vater, seine Schwester und sogar Gläubige aus Städten wie Baghdad und Akrê.
Bislang hat der junge Priester sich seelsorglich um Jugendliche und Frauengruppen im Lager gekümmert. Vorerst werde er im Lager weiter arbeiten, doch über seine weitere Zukunft werde Erzbischof Moshe entscheiden.
Als Neupriester inmitten brutaler Verfolgung wolle er "mit den Flüchtlinge stehen", trotz der Lebensgefahr.
Er wolle den verfolgten und geflohenen Christen "Stärke, Hoffnung und Mut" verleihen helfen. Seine Rolle und Berufung sei es schließlich "Christus den Menschen zu bringen".
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