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"Rette alle Opfer von Unrecht und Krieg": Bischöfe schlagen Fürbitte am Karfreitag vor

Fürbitten in der Karfreitagsliturgie im Stift Heiligenkreuz, der 1133 gegründeten Zisterzienser-Abtei in Niederösterreich.
Papst Franziskus beim Gebet der Karfreitagsliturgie am 3. April 2015.
Kruzifix (Referenzbild)
Militärseelsorger mit Gebetskerze in der Ukraine

Angesichts des Krieges in der Ukraine schlagen die Bischöfe in Deutschland für die Feier der Karfreitagsliturgie in diesem Jahr eine zusätzliche "Große Fürbitte" vor.

Auch in den anderen Bistümern im deutschsprachigen Europa können Diözesanbischöfe eine Fürbitte gestatten. Das Österreichische Liturgische Institut hat zusammen mit dem Liturgischen Institut im schweizerischen Fribourg einen sehr ähnlichen Formulierungsvorschlag erarbeitet und in vier Varianten veröffentlicht

Die Vollversammlung der deutschen Bischöfe habe auf der Frühjahrs-Vollversammlung in Vierzehnheiligen gebeten, und eine Fürbitte zu formulieren, teilte die Bonner Konferenz am 4. April mit.

Den deutschen Diözesen wird empfohlen, diese Fürbitte in den Karfreitagsliturgien der Gemeinden nach der neunten Fürbitte zu beten:

Für die Menschen in den Kriegsgebieten

Lasst uns auch beten für die Menschen in der Ukraine und in allen Kriegsgebieten der Erde;
für alle, die vor dem Schrecken der Gewalt geflohen und ihrer Heimat beraubt sind;
für alle, die mit ihrem Leben einstehen für die Abwehr des Feindes und für den Schutz der Schwachen und Verfolgten.

(Beuget die Knie.) (Erhebet euch.)

Allmächtiger, ewiger Gott,
du bist stärker als die Unterdrücker dieser Welt,
du hast Mitleid mit den Geringen und Armen.
Wie du Israel aus der Gewalt Ägyptens befreit hast,
so rette in unseren Tagen alle Opfer von Unrecht und Krieg.
Wandle die Herzen jener, die Böses tun,
und lass den Frieden siegreich sein.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Die Vorschlägen, die in Absprache mit der Österreichischen Bischofskonferenz erarbeitet wurden, sind von Lumma Liborius kommentiert veröffentlicht worden. Darin wird betont:

"Der Krieg in der Ukraine ist der konkrete Anlass, für den diese Fürbitte verfasst wurde. Man sollte aber dabei nicht übersehen, dass immer irgendwo auf der Welt Krieg herrscht. Daher nimmt dieses Gebet nicht ausschließlich die Ukraine in den Blick, sondern alle Kriegsgebiete. Es ist ein Gebet für alle, die von Krieg betroffen sind: die Guten wie die Bösen, die Gewalttätigen wie die Gewaltopfer".

Die Karfreitagsliturgie

In der „Feier vom Leiden und Sterben Christi“ nehmen die zehn Großen Fürbitten nach dem Vortrag der Passionsgeschichte eine besondere Rolle ein.

In diesen Fürbitten bringen die Gläubigen ihre Anliegen vor Gott, ausführlicher als in den üblichen Gottesdiensten. Jede Fürbitte besteht aus drei Teilen: Zunächst wird die Gemeinde eingeladen, in einem bestimmten Anliegen zu beten. Es folgt ein Moment der Stille und dann das zusammenfassende Gebet des Priesters.

"Die großen Fürbitten werden nach der Vorlage gehalten, die uns aus dem Altertum überkommen ist, und zwar mit dem ganzen Umfang der Gebetsanliegen, da sie auf die universale Kraft des Leidens Christi hinweisen, der für das Heil der ganzen Welt am Kreuze hing. In einer schweren öffentlichen Notlage kann der Ortsordinarius eine besondere Bitte zusätzlich gestatten oder anordnen", erklärt dazu ein Schreiben der vatikanischen Kongregation für den Gottesdienst des Jahres 1988.

Die besondere Fürbitte zum Ukraine-Krieg in diesem Jahr sei in Zusammenarbeit des derzeitigen Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, mit dem Vorsitzenden der Liturgiekommission, Bischof Stephan Ackermann, und dem Deutschen Liturgischen Institut entstanden, so die Bischofskonferenz.

Auch für Karfreitag 2020, im ersten Jahr der Corona-Pandemie, hatte die Bischofskonferenz das Formular um eine Fürbitte erweitert.

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