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Nach Übertritt zu Altkatholiken: Ex-Generalvikar gibt Zölibatsbruch zu, kündigt Buch an

Andreas Sturm

Der ehemalige Speyerer Generalvikar Andreas Sturm, der am Freitag seinen Rücktritt von allen Ämtern und seinen Übertritt zu den Altkatholiken angekündigt hatte, gab am Montag zu, "dass es in meinem Leben schon Beziehungen gab und dass ich auch mein Zölibat verletzt habe".

Im Gespräch mit dem Mannheimer Morgen sagte Sturm, eine Beziehung sei "zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschlaggebend", er könne sich aber "gut vorstellen, auch in Beziehungen zu leben".

Buch für Juni geplant

Der Verlag Herder kündigte am Montag an, Sturm werde Mitte Juni ein Buch mit dem Titel "Ich muss raus aus dieser Kirche" veröffentlichen.

"Es gab für mich immer nur die römisch-katholische Kirche und mein Leben in ihr und mit ihr", so der ehemalige Katholik laut Herder. "Inzwischen frage mich schon länger, ob nicht auch ich co-abhängig bin. Co-abhängig von dieser Kirche. Dieses Bild mit der Co-Abhängigkeit kam mir in den Sinn, weil mir immer und immer wieder Menschen schreiben: 'Wegen Ihnen trete ich nicht aus der Kirche aus.' Doch kann ich das wollen?"

Überlegungen zu Kirchenaustritt seit anderthalb Jahren

Er habe bereits seit anderthalb Jahren überlegt, "ob die römisch-katholische Kirche für mich noch der richtige Ort ist", sagte Sturm am Montag der Zeitung Die Rheinpfalz. "Am Anfang hatte ich gar nicht die Idee, ein Buch zu schreiben, sondern habe eher für mich eine Art Tagebuch geführt."

Darin habe er notiert, was ihn in der Kirche halte, aber auch Dinge, die "es für mich immer schwerer machen zu bleiben. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich das, was ich aufgeschrieben habe, auch mit Menschen teilen will. Und so entstand die Idee zum Buch."

Schon im Priesterseminar habe er sich mitunter gefragt: "Passt das für mich?" Auch als Kaplan und Pfarre habe es derartige Zweifel an der Kirche gegeben. "Doch im Amt des Generalvikars fiel es mir leichter, diesen Zweifeln Raum zu geben und über ein Aufhören nachzudenken", so Sturm.

Als wichtigste Themen bezeichnete der einstige Generalvikar die Priesterweihe von Frauen sowie "die Aufhebung des Pflichtzölibats, den Umgang mit queeren Menschen, Mitbestimmung der Laien, Segensfeiern für Homosexuelle und um die Sexualmoral in der Kirche".

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