Bonn, 13 Juli, 2022 / 1:48 AM
Bischof Franz-Josef Bode und der Neutestamentler Thomas Söding haben in ihrer Funktion als Vizepräsidenten des "Synodalen Wegs" am Dienstag eingeräumt, der Prozess werde "die Kirchen nicht voll machen". Nichtsdestotrotz werde man "mit dem Synodalen Weg jene Schritte gehen, die für eine innere Erneuerung dringend notwendig sind".
Es gebe in diesem Sommer "keine wirkliche Sommerpause", erklärten Bode und Söding im offiziellen "Newsletter zum Synodalen Weg". Stattdessen gehe es "mit Hochdruck" auf die für Anfang September geplante vierte Synodalversammlung zu: "Texte müssen gelesen werden, Vorbereitungen sind zu treffen."
Dennoch solle man innehalten und fragen: "Wo stehe ich? Wo stehe ich in dieser Kirche? Was ist mein Beitrag zur Krisenbewältigung? Wie sieht für mich die Kirche von morgen aus? Diese Fragen sind nicht banal, sondern existenziell."
"Die erschreckenden statistischen Daten des Jahres 2021 zeigen, dass wir weniger werden und uns selbst fragen müssen, welches Bild wir als Kirche abgeben", so der Bischof von Osnabrück und der in Bochum lehrende Theologe. "Wir sind überzeugt, dass der Synodale Weg nach wie vor die große Chance ist, an diesem Bild zu arbeiten und Antworten auf die drängenden Fragen vieler Gläubiger zu geben."
Hintergrund
International ist der "Synodale Weg" auch unter Bischöfen wiederholt auf Kritik gestoßen. Der US-amerikanische Erzbischof Samuel Aquila von Denver hatte dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz (DBK) in einem offenen Brief fünf Seiten mit Zitaten aus Dokumenten des "Synodalen Wegs" geschickt, die "Anlass zu ernster Besorgnis geben. Dies ist lediglich eine kleine Auswahl dessen, was hätte zitiert werden können."
Es könne keine gegenseitige Akzeptanz "zwischen der Wahrheit der göttlichen Offenbarung und der katholischen Lehre auf der einen Seite und der verzerrten Anthropologie der heutigen säkularen Hochkultur, die eine zunehmend dysfunktionale Sexualität fördert, auf der anderen Seite" geben, so Aquila.
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