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Wie mit Virtual Reality das Leben Jesu gesehen werden kann

Jesus trägt das Kreuz.

Nicht nur Christen träumen davon: Dabei zu sein, wenn Jesus etwa seine Bergpredigt hält. Oder Zeuge zu werden, wie die Jungfrau Maria unter dem Kreuz steht. Eine Virtual Reality Produktion in Spielfilmlänge gibt dazu nun Gelegenheit.

"Jesus VR – Die Geschichte Christi" ist ein 90 Minuten langes Erlebnis, einem Kinofilm vergleichbar – doch mit dem Unterschied, dass der Zuschauer sich dabei nicht als Zuschauer fühlt, sondern Teilnehmer. Er oder sie kann sich um 360 Grad drehen und überall hinsehen.

Daher wirbt der Film auch mit dem Motto: "Näher als Du es jemals warst".

Virtual Reality, abgekürzt als VR, ist eine relativ neue Computer-Technologie mit (üblicherweise) Software-generierten Bildern und Tönen, die dem Nutzer ermöglichen, "in" einem Spiel zu sein. 

Bei "Jesus VR" werden nicht im Rechner erstellte Realitäten gezeigt, sondern interaktive Live-Aufnahmen des Lebens des Heilands: Von seiner Geburt in Bethlehem bis zu seiner Himmelfahrt, erklärte Paul Lauer von der Firma "Motive Entertainment", die den VR-Film vermarktet.

"Du wirst zum Cutter" sagte Lauer gegenüber CNA. 

Motive Entertainment versucht, religiöse Inhalte mit Hollywood zu verknüpfen. Die Firma arbeitete etwa an der Neufassung von Ben Hur (2016) und an der Passion Christi (2004). Es sei sehr spannend gewesen, an diesem neuen Projekt zu arbeiten, so Lauer, weil "es nicht einfach ein weiterer Film war".

Seit dem Film "Die Passion Christi" habe es eine Renaissance glaubens-basierter Produktionen gegeben, sagte Lauer. Der Präsident von Motive Entertainment sieht darin ein Werkzeug der Evangelisierung, und vermarktet die neue VR-Technik an Kirchen, Jugendgruppen und andere.

“Jesus VR ist ein neues Medium, um die Botschaft zu überbringen", sagte Lauer. Und die Botschaft sei das Evangelium: Die Frohe Botschaft. 

Vorgestellt wurde Jesus VR beim vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Filmfest in Venedig. Gedreht wurde in Matera, Italien – einem Ort, an dem schon viele herkömmliche Bibelfilme gedreht wurden, da die Kulisse sehr der Stadt Jerusalem ähnelt. 

Die VR-Technik bedarf keiner besonders aufwändigen Ausrüstung, betonte Lauer. Tatsächlich brauche der Anwender nur ein Smartphone und die typischen VR-Brillen, die es in verschiedenen Modellen gibt, von günstigen Kartongestellen bis zu teuren VR-Goggles, die über 100 Euro kosten können.

Dennoch sei diese Ausrüstung für viele nicht erschwinglich, etwa Kirchengemeinden und Jugendgruppen. Daher produziert Motive Entertainment eine eigene Variante der Kartonbrille, die auch mit dem Namen der Kirche etwa bedruckt werden kann. 

Um Jesus VR anzuschauen, wird gegen Bezahlung der Film auf das Smartphone geladen. Der Ton läuft über Lautsprecher oder Kopfhörer – und die Produktion kann entweder auf ein Mal oder nach Szenen getrennt angeschaut werden.

Auch Virtual Reality ist nur so gut wie die kreativen Köpfe, die es umsetzen. Der Film hat David Hansen als Regissuer und den Executive Producer von der Passion Christi im Rücken, Enzo Sisti.

Wie andere moderne Medien ist der Einsatz von VR im kirchlichen Leben begrenzt, räumt Lauer ein. Für eine heilige Messe sei die Technik natürlich ungeeignet. Doch bei anderen Gelegenheiten könnte VR dem Priester und seine pastoralen Unterstützer bei ihrer Arbeit helfen. 

Die Detailliertheit des Mediums erlaube dem Anwender zu erleben, wie es wirklich sein hätte können – wenn etwa bei der Bergpredigt "auch das normale Leben weiterging...hungrige Kinder und Geschrei – das echte Leben."

(Die Geschichte geht unten weiter)

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In einer Szene, die Jesus dabei zeigt, wie er das Gleichnis vom Guten Samariter erzählt, gibt es Einzelheiten, die der Anwender nur sieht, wenn er sich umschaut und umdreht. Menschen etwa, die aus der Nähe zuschauen und sich dann entfernen. 

In der heutigen Zeit seien alle so beschäftigt und gestresst, dass es leicht sei, "zu verpassen, wie sich Jesus in unserem eigenen Leben manifestiert", sagte auer gegenüber CNA. Deshalb hätte Jesus VR dieses Details im Film, da diese hervorragend dabei helfen, "nachdenklich zu werden, etwas zu lernen".

Erscheinen soll Jesus VR rechtzeitig vor Weihnachten auf den meisten großen VR-Plattformen, darunter "Google Cardboard", "Oculus Rift", "Playstation VR" und auf dem "HTC Vive". 

"Was mich am meisten begeistert ist die Tatsache, dass wir die Botschaft aus der Antike in der modernsten Technik bringen", sagte Lauer. "Es ist eine Botschaft von gestern, die heute gezeigt wird, – die aber eine Botschaft von heute ist."

Deshalb ist für Lauer dies eine Form der Neu-Evangelisierung, zu der der heilige Papst Johannes Paul II. aufgerufen hat: "Schließlich gibt es nichts Neueres als Virtual Reality."

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