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Tagespost-Chefredakteur zu Kurienreform und Synodalität: "Bisher blieb alles beim Alten"

Papst Franziskus am 30. Juni 2016 auf dem Petersplatz.

Der Chefredakteur der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost", Guido Horst, hat in der aktuellen Ausgabe kommentiert, der Weltsynode zur Synodalität gehe es "wie der Kurienreform: Alles redet von Veränderung, doch bisher blieb alles beim Alten."

Man habe neun Jahre auf die Kurienreform gewartet, so Horst. "Aber es geschah nichts, auch nicht zu Pfingsten, als die Kurienreform in Kraft trat und man sich einige personelle Klärungen erwartete: Der Papst selber leitet das von ihm errichtete Dikasterium für Evangelisierung, aber wer sind die beiden Pro-Präfekten? Wer wird Chef im neuen Dikasterium für Kultur und Bildung?"

Auch angesichts der Tatsache, dass eine offizielle deutsche Übersetzung der Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium zur Kurienreform weiterhin fehlt, verwies der Tagespost-Chefredakteur auf Probleme. Er sprach vom "Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe" und fragte dann: "Oder heißt es auf Deutsch demnächst Dikasterium für die Caritas?" Man müsse "auf die Namen der Dikasterien weiter warten".

Neben einer englischen, spanischen, französischen, italienischen und portugiesischen Fassung findet sich auf der Internetseite des Heiligen Stuhls derzeit auch eine polnische und sogar eine arabische Übersetzung.

"Alles wurde verändert, doch die Dinge blieben, wie sie waren", so Horst weiter. "Dass die Kurie den Papst nicht sonderlich interessiert, hat Franziskus immer wieder bewiesen. Auch als er ihr bei der Weihnachtsansprache 2014 fünfzehn Krankheiten attestierte."

Ähnlich verhalte es sich in Sachen "Synodalität", erklärte der Chefredakteur. "Ende dieses Monats kommen zum ersten Mal seit 2014 (!) wieder alle Kardinäle zu einem ordentlichen Konsistorium nach Rom. Acht Jahre lang hat Franziskus die Kirche nicht synodal, sondern alleine geleitet, das heißt ohne 'seine' Kardinäle, die sich nun wieder mit ihm zusammensetzen."

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