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Münsteraner Weihbischof Zekorn begründet Abstimmungsverhalten beim "Synodalen Weg"

Bischof Stefan Zekorn

Weihbischof Stefan Zekorn hat erläutert, warum er bei der vierten Synodalversammlung des "Synodalen Wegs" in der vergangenen Woche sich entweder enthalten oder mit "Nein" gestimmt hat.

Bei den mit deutlichen Mehrheiten verabschiedeten Handlungstexten "Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität" und "Grundordnung des kirchlichen Dienstes" sowie beim Grundtext "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" hatte Zekorn sich enthalten.

"Bei diesen Papieren kann ich die Grundanliegen teilen, konnte aber wesentlichen Formulierungen nicht zustimmen", so der Weihbischof am Montag im Gespräch mit dem Online Magazin "Kirche+Leben". "Deshalb habe ich mich enthalten."

Mit Blick auf den von ihm abgelehnten Handlungstext "Synodalität nachhaltig stärken", womit der "Synodale Weg" in Form eines Synodalen Rats sich selbst verstetigt, sagte Zekorn, er sei grundsätzlich für einen Synodalen Rat, halte aber "die Vorgaben des abgestimmten Papiers" für falsch.

"So sind zum Beispiel die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie die Katholiken anderer Muttersprache bereits in der aktuellen Zusammensetzung des Synodalen Wegs deutlich unterrepräsentiert", kritisierte er. "Dies wird nun festgeschrieben. Es gab Anträge, differenziertere Vorschläge zur Zusammensetzung des Synodalen Rats demnächst durch den Synodalen Ausschuss machen zu lassen. Diese sind aber von der Antragskommission abgelehnt worden."

Zur ersten Abstimmung, die am Donnerstag nicht namentlich erfolgt war und zur Ablehnung eines pro-LGBT-Grundtexts führte, sagte Zekorn, er habe drei Gründe gehabt, "die es mir schwer machen, dem Text zuzustimmen".

"Der Text widerspricht in wichtigen Teilen 'Amoris laetitia', also dem päpstlichen Lehrschreiben zur Sexualmoral, das 2016 nach einer Weltbischofssynode vom Papst veröffentlicht wurde",so der Bischof. Außerdem sei eine "viel zu schwache Darstellung der Familie und ihrer Bedeutung" in der heutigen Zeit "falsch und unangemessen". Schließlich werde die grundsätzliche Bipolarität der Geschlechter "auf zu starke Weise nivelliert".

Zekorn ist 62 Jahre alt und wurde 2011 zum Bischof geweiht.

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