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DBK-Chef Bätzing verweist auf Bedeutung der Hoffnung inmitten von Krisen

Bischof Georg Bätzing

Beim Jahresempfang des Katholischen Büros in Berlin, das für die katholische Lobbyarbeit in der Politik zuständig ist, hat Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), auf die Bedeutung der Hoffnung inmitten von Krisen verwiesen.

Es sei „das Wesen dieser Hoffnung“, so der Bischof von Limburg am Mittwoch, „dass wir nicht auf uns selbst, sondern auf Gott vertrauen. Gott ist es, der das Leben aller Menschen trägt und jeden und jede zu ewiger Erfüllung führen will.“

„Er ist der Herr der Geschichte, der gegenüber der Welt – mit all ihrem Unrecht, mit all ihrer menschlichen Anmaßung, mit all ihrer ungerechten Gewalt und all ihren utopischen Versuchungen – das letzte Wort hat“, sagte Bätzing. „Weil es Gott gibt, einen Gott der unzerstörbaren Liebe zu den Menschen und zur ganzen Schöpfung, haben wir Grund, die Hoffnung für uns und die anderen nie versiegen zu lassen.“

„Weil die christliche Hoffnung unzerstörbar ist, erlaubt sie immer wieder neue Aufbrüche“, führte der DBK-Vorsitzende aus. „Wir haben dies in der Kirche erlebt. Gestern vor 60 Jahren begann in Rom das Zweite Vatikanische Konzil, und ein Hoffnungsschub ging durch die gesamte katholische Kirche. Eng damit verbunden ist die Würzburger Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland: Ihr zentraler Beschlusstext trug den Titel ‚Unsere Hoffnung’. Er entfaltete in inspirierender Sprache, welche Kraft die christliche Hoffnung entwickeln kann.“

Mit Blick auf den russischen Krieg gegen die Ukraine sagte Bätzing, es falle der Kirche „schwer, die Lieferung todbringender Waffen an eine Kriegspartei zu bejahen“. Dennoch gelte: „Wenn ein Staat gewaltsam zur Beute eines anderen gemacht werden soll, so besitzt er das natürliche Recht auf Selbstverteidigung. Und die Ermöglichung dieser Selbstverteidigung durch andere Länder ist legitim.“

Angesichts der Kriegsflüchtlinge betonte Bätzing, man dürfe „die Probleme, die das mit sich bringt, und die Besorgnisse vieler Einheimischer“ nicht „bagatellisieren“, müsse aber auch „ein Einknicken vor dem rechten Rand“ vermeiden.

„Um die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Ukrainekriegs zu schultern, braucht es starke Solidarität in unserer Gesellschaft“, sagte der DBK-Vorsitzende. „Solidarität sät Hoffnung aus.“

„Angesichts der Vielzahl an Krisen können wir auch nicht nur auf den nächsten Winter schauen und dürfen die längere Perspektive nicht vergessen“, warnte Bätzing. „Es gilt dabei zuallererst diejenigen zu unterstützen, die die Teuerungen im Energie- und Lebensmittelbereich zur Abdeckung ihrer Grundbedarfe nicht selbst schultern können. Die Zusagen des Sozialstaats müssen durchgesetzt und eingehalten werden. Grundsicherung beziehungsweise Bürgergeld, Wohngeld mit Heizkosten- und Klimakomponente und Kinderzuschlag sind zentrale Elemente, um soziale Härten abzufedern.“

Dennoch brauche es noch mehr Maßnahmen, sowohl mit Blick auf Familien und Privatpersonen als auch für „kleine und mittlere Betriebe und Unternehmen“.

Schließlich sprach Bätzing auch die Beihilfe zum Selbstmord an: „Aus tiefer christlicher Überzeugung halten wir den Suizid und damit auch die Suizidassistenz nicht für den richtigen Weg, um mit Krisen, schweren und belastenden Lebenssituationen und mit dem Sterben umzugehen.“

„Bei allem Respekt vor der Autonomie der Entscheidung sehen wir, dass Autonomie nicht als isoliertes Urteil der individuellen Person zu betrachten ist“, so Bätzing weiter. „Der Mensch, der immer auch Sozialwesen ist, hat gegenüber der Gemeinschaft einen Anspruch darauf, eingebunden und angemessen versorgt zu werden. Dies bedeutet auch das Ernstnehmen seiner Sorgen und Ängste – lange bevor es zu einer akuten suizidalen Situation kommt.“

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