Görlitz, 30 November, 2022 / 11:10 AM
Für Bischof Wolfgang Ipolt von Görlitz gilt nach dem ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom: „Ich glaube, dass wir nach dem Gespräch mit dem Papst und mit den verschiedenen Dikasterien nicht einfach so weiter machen können, wie bisher.“
Er „plädiere dafür, dass wir unsere Anliegen in diesen weltkirchlichen Prozess einbringen und keine eigenen Wege gehen“, sagte Ipolt im Gespräch mit der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost am Montag. Trotz aller Diskussionen sehe er derzeit nicht die Gefahr eines Schismas, also einer Abspaltung von der Kirche.
Papst Franziskus habe mit Blick auf die Spannungen in der Kirche darauf hingewiesen, dass diese „mit Mut (parhesía) und Geduld (hypomoné) ausgehalten und durchgetragen werden müssen. Diese beiden biblischen Worte des Apostels Paulus hat Papst Franziskus verwendet und uns zugleich zu mehr Demut ermahnt.“
Derartige Haltungen seien nötig „für eine fruchtbare Evangelisierung“, betonte der Bischof von Görlitz, „denn es geht ja letztlich immer um Christus, der verkündet werden soll und nicht zuerst um den kirchlichen ‚Rahmen‘, in dem das geschieht“.
In Zukunft gehe es darum, den Teilnehmern am deutschen Synodalen Weg deutlich zu machen, „welche Voten oder Vorschläge wir nur nach Rom geben können und was wir in Deutschland selbst lösen können. Diese Unterscheidung ist nicht immer deutlich genug geworden.“ Gleichzeitig müsse man sich „in Deutschland eingestehen, dass wir im Blick auf die Gesamtkirche an Bedeutung verloren haben und inzwischen andere Ortskirchen glaubensstärker sind als wir. Dass wir derzeit einen Papst aus Argentinien haben, ist ein beredtes Zeichen dafür.“
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