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„Auch hier lernt man Synodalität“: Kurienkardinal Czerny kommentiert Synodalen Weg

Kardinal Michael Czerny SJ

Der Präfekt des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, Kardinal Michael Czerny SJ, hat mit Blick auf den deutschen Synodalen Weg erklärt: „Auch hier lernt man Synodalität.“ Gleichzeitig betonte er: „Wie bei allen anderen synodalen Prozessen weltweit gibt es Erfolge und Misserfolge.“

Im Gespräch mit der Monatszeitschrift „Herder Korrespondenz“ (aktuelle Ausgabe) rief Czerny in Erinnerung, der Synodale Weg habe „bereits vor den meisten anderen Prozessen begonnen und wird aus einer ganzen Reihe von Gründen mit viel Engagement betrieben. Das ist von Bedeutung für Deutschland, was ich allerdings im Detail nicht genauer beurteilen kann.“

„Da die Kirche in Deutschland Teil der Universalkirche ist, muss der Synodale Weg auf der anderen Seite auch ein harmonisches Verhältnis zu den synodalen Prozessen weltweit entwickeln“, erklärte der Kardinal. Daher brauche die Kirche in Deutschland „ein waches Gespür für die Dringlichkeit der Anliegen wie auch Geduld“.

„Es ist dringlich, auf die in Deutschland aufgeworfenen Fragen zu antworten“, fasste Czerny zusammen. „Und es ist wichtig, Geduld zu haben, weil die Prozesse harmonisiert werden müssen.“

Zeichen der Zeit“

Das Schlagwort von den „Zeichen der Zeit“, wie es das Zweite Vatikanische Konzil geprägt hatte, sei „kein Programm der Modernisierung wie in der Automobilindustrie, die Jahr für Jahr neue Modelle auf den Markt bringt“, mahnte Czerny. „Das wäre ein Missverständnis. Die Zeichen der Zeit betreffen jene Aspekte, wo Menschen Christus wirklich suchen. Wir sind dazu berufen, ihn dorthin zu bringen. Wir, alle in der Kirche, dürfen also nicht zulassen, dass die Zeichen der Zeit zu oberflächlich verstanden werden.“

„Aber haben wir wirklich genug dafür getan, dass die Zeichen der Zeit, die auch für unser Leben als Christen eine Herausforderung sein können, ernst genug genommen werden?“, fragte der Kurienkardinal. „Oder waren wir zu bequem und haben zugelassen, dass man unter den Zeichen der Zeit nur versteht, dass einige Produkte aufgehübscht werden müssen?“

Weltweiter synodaler Prozess

Im Gespräch mit der „Herder Korrespondenz“ betonte Czerny außerdem, dass es beim weltweiten synodalen Prozess nicht um Einzelthemen gehe, sondern um „das Erlernen von Synodalität selbst: Wie funktioniert Synodalität eigentlich in der katholischen Kirche? Wie kann die Kirche wirklich synodal werden?“

Insofern sei die Auflistung von zahlreichen Einzelthemen – darunter Frauenordination und Homosexualität – im Arbeitspapier zur Vorbereitung der kontinentalen Phase der mehrjährigen weltweiten Synode zur Synodalität nicht als „Zusammenstellung“ der wichtigsten Themen innerhalb der Weltkirche zu verstehen, sondern als „Beweis für die synodale Bewegung, die sich gerade vollzieht. Das Volk Gottes, der Klerus eingeschlossen, ist hier aufgefordert zuzuhören. Darum geht es, wenn Synodalität heute gelernt werden muss.“

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