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"Kann nicht schweigen": Kardinal Dziwisz verteidigt Johannes Paul II.

Kardinal Stanisław Dziwisz mit einem Bild von Papst St. Johannes Paul II.

Der langjährige Vertraute und Privatsekretär des verstorbenen Papstes Johannes Paul II., Kardinal Stanisław Dziwisz, hat in einer Erklärung an die polnische Katholische Informationsagentur KAI zu den Vertuschungsvorwürfen gegen den Papst aus Polen Stellung bezogen.

„Ich kann zu den jüngsten Angriffen auf Johannes Paul II. nicht schweigen“, so Dziwisz.

Der emeritierte Erzbischof von Krakau schreibt, dass „die Zerstörung des kollektiven Gedächtnisses zur Selbstvernichtung der Nation führt, zum Verlust ihrer Identität, die seit Jahrhunderten auf den Werten des Evangeliums aufbaut“. 

CNA Deutsch dokumentiert den vollen Wortlaut der Erklärung, übersetzt von Joanna Łukaszuk-Ritter.

„Ich kann angesichts der jüngsten Angriffe auf Johannes Paul II., die dieser Tage in der Öffentlichkeit stattfinden, nicht schweigen. Es schmerzt mich, sagen zu müssen, dass sie an Stärke gewinnen und darauf abzielen, die Erinnerung an alles, was Polen dem Heiligen Papst verdankt, mit Füßen zu treten und sein Erbe zu zerstören.

Wer hat Interesse daran? Wer manipuliert unter dem Deckmantel des Strebens nach der Wahrheit und der Verteidigung der Wehrlosen die Fakten, führt Konflikte in unsere Gesellschaft ein, die die Spaltung und Verwirrung vieler Menschen vertiefen, die nicht verstehen, wozu die Schädigung des guten Rufes des heiligen Johannes Paul II. führen soll? Heute blickt die Welt mit Erstaunen auf unser Volk, erschüttert darüber, wie sich an der Weichsel die Worte des Evangeliums erfüllen: ‚Kein Prophet ist in seiner Heimat willkommen.‘

Heute möchte ich mit aller Kraft sagen: Die Zerstörung des kollektiven Gedächtnisses führt zur Selbstvernichtung der Nation, zum Verlust ihrer Identität, die seit Jahrhunderten auf den Werten des Evangeliums aufbaut.

Heute möchte ich einen starken Appell an alle Menschen guten Willens richten: Wir dürfen nicht schweigen, wir dürfen nicht gleichgültig auf das Zertreten der Heiligkeit, auf das Ausspucken des Propheten unserer Zeit blicken. Für uns ist die Zeit der Prüfung gekommen. Es ist eine Zeit der Herausforderung, ob wir dem Erbe treu sind, das Johannes Paul II. uns mit seiner Lehre und seinem Dienst, seinem Leiden und seinem Gebet hinterlassen hat. Heute müssen wir eine Liebes- und Dankbarkeitsprüfung an den Heiligen Vater für die Freiheit bestehen, dafür, dass er den Glauben bewahrt und die Hoffnung geweckt hat, für sein Leben, das er ganz Gott und seiner geliebten Heimat gewidmet hat.“

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