Frankfurt, 11 März, 2023 / 12:15 AM
Als abschließenden Akt hat die fünfte und letzte Synodalversammlung des Synodalen Wegs am Samstagmorgen für eine Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen votiert. Gleichzeitig soll die Öffnung des Priestertums für Frauen „im weltkirchlichen Kontext einer kritischen Prüfung“ unterzogen werden.
Erst 1994 hatte Papst Johannes Paul II. erklärt: „Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“
Im Jahr 1995 erklärte Kardinal Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation mit ausdrücklicher Billigung des Papstes: „Diese Lehre fordert eine endgültige Zustimmung, weil sie, auf dem geschriebenen Wort Gottes gegründet und in der Überlieferung der Kirche von Anfang an beständig bewahrt und angewandt, vom ordentlichen und universalen Lehramt unfehlbar vorgetragen worden ist (vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 25,2). Aus diesem Grund hat der Papst angesichts der gegenwärtigen Lage in Ausübung seines eigentlichen Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), die gleiche Lehre mit einer förmlichen Erklärung vorgelegt in ausdrücklicher Darlegung dessen, was immer, überall und von allen Gläubigen festzuhalten ist, insofern es zum Glaubensgut gehört.“
Das Weiheamt in der Kirche besteht aus Diakonat, Priestertum und Bischofsamt, wird aber als ein einziges Weiheamt betrachtet. Daher würde eine Öffnung des Diakonats für Frauen bedeuten, dass es auch weibliche Priester und Bischöfe geben könnte. Darauf wies der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in seinem Beitrag hin.
„Die Öffnung des einen Ordo auf den Diakonat kann nur als der Versuch gewertet werden – und es wird ja auch nicht bestritten –, ein erster Schritt zu sein zur Öffnung auf alle Ämter“, so Voderholzer, „weil die Beschränkung auf den Diakonat tatsächlich eine Diskriminierung wäre“.
Gleichzeitig betonte der Bischof: „Ein Diakonat der Frau würde weit hinter dem zurück bleiben, was Frauen in der Kirche an Mitwirkungsmöglichkeiten haben, beispielsweise als Äbtissin, Generaloberin, Theologieprofessorin, Schulleiterin, Religionslehrerin, Pastoralreferentin, Gemeindereferentin und so weiter und so weiter. Von den vielen ehrenamtlichen Frauen und Müttern, von denen die Kirche wesentlich lebt, ganz zu schweigen.“
Auf der anderen Seite sagte Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg Stuttgart: „Ich finde die Einführung dieses Diakonats für Frauen schon längst überfällig. Ich möchte daran erinnern, dass bereits die Würzburger Synode in diese Richtung vor Jahrzehnten ein Votum nach Rom gesendet hat.“
Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, sagte, er habe in den Jahrzehnten seines priesterlichen Lebens gemerkt, „dass die Argumente gegen die Zulassung von Frauen zum Amt immer schwächer werden, immer gekünstelter, immer herbeigeholter“. Daher „es wichtig, dass wir diesen Schritt gehen, glaube ich“.
Am Ende stimmten von 58 Bischöfen zehn gegen den Handlungstext „Frauen in sakramentalen Ämtern – Perspektiven für das weltkirchliche Gespräch“, sechs weitere enthielten sich. Im Gesamt der Synodalversammlung wurde das Dokument mit mehr als 93 Prozent der Stimmen angenommen, wobei Enthaltungen wie nicht abgegebene Stimmen gewertet werden.
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