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Erzbischof von Reims: Weltsynode soll keine dogmatischen Fragen klären

Erzbischof Éric de Moulins-Beaufort

Erzbischof Éric de Moulins-Beaufort von Reims hat betont, es gehe seiner Ansicht nach bei der von Papst Franziskus einberufenen mehrjährigen Weltsynode „nicht darum, alle möglichen dogmatischen Fragen zu beantworten, sondern ganz konkret um die Frage, wie die Kirche synodaler werden kann“. Es gelte also, so der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz im Gespräch mit der Herder Korrespondenz (aktuelle Ausgabe), „gemeinsam auf das zu hören, was Gottes Wille ist“.

Kritisch äußerte sich Moulins-Beaufort zum Prozess der Erstellung von Texten innerhalb der verschiedenen Phasen der Weltsynode: „Der Text, den das Synodensekretariat zur Vorbereitung der Kontinentaltreffen erstellt hat, ähnelt dem Text, den wir Franzosen auf nationaler Ebene erstellt haben, und der ähnelt den Texten, die in jeder Diözese erstellt wurden. Wir hatten also vor dem Kontinentaltreffen in Prag schon dreimal ungefähr den gleichen Text geschrieben.“

Vor diesem Hintergrund werde „entscheidend“ sein, wie die beiden Bischofssynoden im Herbst 2023 und im Herbst 2024 ablaufen, erklärte der Erzbischof.

„In Frankreich hatten wir das Problem, dass sich die Priester sehr wenig beteiligt haben, genauso wie junge Menschen unter 40“, räumte er ein. „Wir müssen darauf achten, nicht nur die ältere Generation zu hören. Es ist das erste Mal, dass wir eine solche weltweite Konsultation in der katholischen Kirche durchführen.“

Traditionsverbundene Gemeinden

Moulins-Beaufort nahm auch Stellung zu traditionsverbundenen Gemeinden, die in Frankreich einen großen Teil der Messbesucher sowie der jährlichen Priesterweihen stellen: „Diese Gruppen ziehen viele junge Menschen an, einen Teil der katholischen Jugend, aber auch junge Menschen, die vorher nicht christlich waren. Vor Kurzem habe ich den Priester der Piusbruderschaft empfangen, der in Reims tätig ist und mich seit meinem Amtsantritt noch nicht besucht hatte. Er hat mir versichert, jeden Tag für mich zu beten. Wir sind also in gutem Kontakt.“

Nichtsdestotrotz „stehen wir vor großen Schwierigkeiten. Wir haben uns seit Benedikt XVI. in einem System mit zwei parallelen Liturgien eingerichtet. Papst Franziskus will, dass das auf Dauer nicht so bleibt. Doch wie will man das erreichen, wie will man die Unterschiede überwinden? Wenn es so weit ist, könnte es sein, dass diese Gruppen Entscheidungen treffen müssen, die für sie sehr dramatisch sind. Für mich geht es aber nicht nur um die Frage der Liturgie. Es braucht auch eine Vertiefung der Lehre. Wie soll sich die Kirche nach dem Willen Christi in der Welt verhalten – in der Welt, so wie sie ist? Hier geht es um Religionsfreiheit, um das Verhältnis zum säkularen Staat. Es braucht einen Raum für die theologische und dogmatische Vertiefung dieser Fragen. Man sollte auch diesen Gruppen helfen, daran zu arbeiten. Einige haben damit begonnen, andere nicht wirklich.“

Beichtgeheimnis

Auf die Frage, wie sich ein Priester verhalten solle, wenn er im Rahmen einer Beichte von Missbrauch erfahre, sagte der Erzbischof, er würde „alles tun“, um den Missbrauchstäter „dazu zu bringen, sich selbst anzuzeigen. Ich werde ihm auch nur dann die Lossprechung erteilen, wenn er sich zur Selbstanzeige bereit erklärt.“ Bei einem missbrauchten Kind, das ihm im Beichtstuhl von der Tat berichtet, werde er versuchen, „es dazu zu bringen, dass es außerhalb der Beichte noch einmal mit mir spricht. Dann bin ich nicht mehr an das Beichtgeheimnis gebunden.“

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