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Erzbischöflicher Missbrauchsexperte: Opfer von Marko Rupnik haben Recht auf Antworten

Erzbischof Charles J. Scicluna von Malta

Erzbischof Charles J. Scicluna von Malta sagt, dass Opfer von Jesuitenpriester Marko Rupnik "ein Recht auf eine Antwort haben".

Dies bestätigte der stellvertretende Sekretär des Dikasteriums für die Glaubenslehre gegenüber ACI Prensa im Anschluss an eine Konferenz in Rom für Journalisten über deren Rolle bei der Aufarbeitung von Missbrauch in der Kirche.

ACI Prensa ist die spanischsprachige Partneragentur von CNA Deutsch.

Die Veranstaltung mit dem Titel "Von der Dunkelheit zum Licht" wurde von der Internationalen Vereinigung der beim Heiligen Stuhl akkreditierten Journalisten (AIGAV) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Anthropologie der Päpstlichen Universität Gregoriana organisiert.

Die Konferenz, die am Dienstagnachmittag, 18. April, im Sitz der Spanischen Nationalkirche in Rom stattfand, wurde von Pater Hans Zollner eröffnet, einem der Experten für die Missbrauchsprävention in der katholischen Kirche, der vor kurzem den Mangel an "Transparenz, Einhaltung der Regeln und Verantwortlichkeit" des Vatikans in diesem Bereich anprangerte, nachdem er als Mitglied der Päpstlichen Kommission zum Schutz von Minderjährigen (CPPM) zurückgetreten war.

Zu den Rednern gehörten Bischof Charles Scicluna, der Missbrauchsüberlebende Brian Devlin, Tina Campbell, internationale Beraterin für den Schutz von Minderjährigen, und Pater Davide Cito, Berater des Dikasteriums für Gesetzestexte.

Die Botschaft von Papst Franziskus

Papst Franziskus richtete eine vom Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin, unterzeichnete Botschaft an die Journalisten, die an dem Treffen teilnahmen.

Darin wurde zu Protokoll gegeben, der Heilige Vater hoffe, "dass Ihre Diskussionen und der Erfahrungsaustausch zwischen Journalisten, Überlebenden und Experten dazu beitragen werden, mehr Licht in die Geißel des Missbrauchs zu bringen und eine effektivere Zusammenarbeit innerhalb der Kirche und der Gesellschaft im Allgemeinen zu fördern, um dieses tiefe Übel auszurotten".

Der Papst, so die Mitteilung weiter, ermutige die Journalisten, "ihre wichtige Arbeit im Dienste der Wahrheit" fortzusetzen, und würdigte ihre "anhaltenden Bemühungen, Transparenz zu fördern, den Überlebenden von Missbrauch ihre Würde und Hoffnung zurückzugeben und das Wohlergehen aller Kinder Gottes sicherzustellen".

Der Fall Marko Rupnik

Am Ende des Treffens hatte ACI Prensa die Möglichkeit, den Erzbischof zum Fall von Pater Rupnik zu befragen, einem Jesuiten, der beschuldigt wird, zahlreiche junge Ordensfrauen seelisch, psychisch und sexuell missbraucht zu haben.

Erzbischof Scicluna versicherte, dass die Opfer "das Recht auf eine Antwort" von dem Jesuiten haben und wies darauf hin: "Wenn die Antwort nicht kommt, haben sie auch das Recht, Sie um Hilfe zu bitten", verteidigte sich der Erzbischof in Bezug auf die anwesenden Journalisten.

Pater Marko Rupnik, der in den vergangenen Jahren für die Fastenmeditationen der vatikanischen Kurie verantwortlich war, ist Mitbegründer der in den 1980er Jahren entstandenen Loyola-Gemeinschaft in Slowenien, wo er junge Nonnen viele Jahre lang sexuell, spirituell und psychisch missbraucht haben soll.

Nach einer von der Gesellschaft Jesu in Auftrag gegebenen Voruntersuchung hat das Dikasterium für die Glaubenslehre "festgestellt, dass die fraglichen Fakten als vorgeschrieben zu betrachten sind und daher den Fall Anfang Oktober dieses Jahres 2022 abgeschlossen", so eine Erklärung der Jesuiten am 2. Dezember.

Der Generalobere der Gesellschaft Jesu, Pater Arturo Sosa, gab am 14. Dezember zu Protokoll, dass Rupnik im Mai 2020 exkommuniziert worden war, weil er eine Frau in der Beichte freigesprochen hatte, mit der er selber sexuelle Beziehungen hatte.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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In einer Chronologie, die von den Jesuiten am 18. Dezember veröffentlicht wurde, heißt es, dass die Glaubenskongregation im Mai 2020 erklärt habe, dass Rupnik tatsächlich exkommuniziert worden sei, dass seine Strafe aber noch im selben Monat aufgehoben worden sei.

Unklar ist, wieso Rupnik so schnell wieder rehabilitiert wurde. Der Jesuit gilt als Freund des Papstes.

Spekulationen, dass der Papst die Exkommunikation aufgehoben hat, sind nicht belegt. In einem Interview mit AP, das am 25. Januar veröffentlicht wurde, bestritt Papst Franziskus, sich seines Ordensbruders angenommen zu haben und gab über den Fall Rupnik zu Protokoll: "Ich hatte nichts damit zu tun".

Übersetzt und redigiert aus dem Originalbericht der Partneragentur ACI Prensa.

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