München, 26 November, 2023 / 7:30 AM
Am heutigen Sonntag feiert die Kirche die wahre Königsherrschaft Jesu Christi: Das Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls.
In der Sprache der Kirche heißt dieses Fest Sollemnitas Domini Nostri Iesu Christi Universorum Regis. Im deutschen Sprachraum wird auch Christkönigsfest oder Christkönigssonntag verwendet.
Am heutigen Sonntag feiern die Gläubigen, wer im Herzen der Katholiken herrscht. An politischer Aktualität hat der Tag bis heute nichts verloren.
Eingeführt hat es Papst Pius XI. mit seiner Enzyklika Quas primas vom 11. Dezember 1925 zur 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa.
Das Hochfest ermutigt zum Widerstand — statt "Gleichgültigkeit und Furchtsamkeit" — gegen Ideologien wie Säkularismus und Laizismus, Nazis und Kommunisten.
Tatsächlich verehrten junge deutsche Katholiken in der Weimarer Republik bewußt Christus als König – im Kontrast zum Führerkult der Nationalsozialisten und dem Atheismus der Kommunisten.
Bereits damals setzte die katholische Jugend ein Zeichen gegen hasserfüllte, gottlose Ideologien mit ihrem Bekenntnis zur Königsherrschaft Gottes.
Warum dieses Fest heute wichtig ist
Aus der Sicht gläubiger Katholiken ist Christus der König nicht nur eine historische Figur oder eine göttliche Person: Jesus Christus ist eine aktive, herrschende Präsenz in der Welt. Sein Reich ist zwar nicht von dieser Welt, aber es beeinflusst diese Welt zutiefst und ruft dazu auf, sowohl das Leben des Einzelnen als auch die gesellschaftlichen Strukturen im Einklang mit den Werten des Evangeliums zu verändern.
Diese tägliche Herausforderung macht das Fest heute zu einem Tag der Hoffnung: Ein Aufruf zum Handeln in einer Welt, die sich oft von diesen Idealen entfernt, um angsterfüllt Ideologien hinterherzurennen.
In Anlehnung an G. K. Chesterton könnte man sagen, dass das Fest als paradoxe Mahnung dient: Indem man das Königtum Christi anerkennt, wird man von der Tyrannei der weltlichen Mächte und Ideologien befreit. Es ist ein Tag, an dem Katholiken sich wieder darauf besinnen, in einem Reich zu leben, das von Wahrheit, Liebe und Dienst geprägt ist.
Seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils fällt das Fest auf den heutigen letzten Sonntag des Kirchenjahres, Ende November.
Auf dem Sockel, der auf der Mitte des Petersplatzes den Obelisken trägt, steht dieses exorzistische Gebet.
Christus vincit
Christus regnat
Christus imperat
Christus ab omni malo
Plebem suam defendat
Auf der anderen Seite steht:
Ecce Crux Domini / Fugite Partes Adversae / Vicit Leo de tribu Juda
Seht das Kreuz des Herrn! / Flieht ihr feindlichen Mächte!/ Gesiegt hat der Löwe vom Stamme Juda.
Das Gebet wird dem heiligen Antonius dem Großen (251 – 356) zugeschrieben, dem "Vater der Mönche" und "Arzt der Christenheit" aus Afrika, der zu seiner Zeit in Ägypten noch wie selbstverständlich den orientalischen Herrschertitel "Löwe" auch für Christus, den König und Sohn Davids benutzte.
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