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Kölner Kardinal und andere Bischöfe unterzeichnen Appell „Klimaschutz: Wir sind bereit“

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Kardinal Rainer Maria Woelki von Köln sowie mehrere andere Bischöfe und Vertreter von Caritas, Ordensgemeinschaften und Verbänden haben einen Appell mit dem Titel „Klimaschutz: Wir sind bereit“ unterzeichnet.

Im Text des Appells heißt es: „Statt die Verunsicherung um sich greifen zu lassen, möchten wir alle Entscheidungsträger_innen bestärken und sagen klar und deutlich: Wir sind bereit, Klimaschutz konkret umzusetzen, die notwendigen Veränderungen anzugehen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. An vielen Stellen haben wir bereits begonnen und konnten Treibhausgasemissionen bereits reduzieren.“

Scharfe Kritik übte der Appell an der Politik: „Eine Politik, die unvermindert handelt, als ob die Klimakatastrophe nicht längst begonnen hätte und nicht schon jetzt jährlich Tausende an Toten durch Hitze, Dürren oder Überschwemmungen sowie volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe erzeugt, suggeriert der Bevölkerung, die Lage sei keinesfalls so ernst, wie die Wissenschaft anmahnt. Sie schmälert die vorhandene Veränderungsbereitschaft, sie verhindert Planungssicherheit und sie fördert Populismus, Angst, Hass und Aggression.“

Neben Woelki unterzeichneten auch die Diözesanbischöfe Georg Bätzing von Limburg, der zugleich Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist, und Gregor Maria Hanke OSB von Eichstätt das Dokument. Auch der Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann unterzeichnete in seiner Funktion als „Umweltbischof“ der DBK.

Unter den Ordensgemeinschaften finden sich die Unterschriften der Oberen zahlreicher Kommunitäten, etwa Pater Bernhard Bürgler SJ, der Provinzial der zentraleuropäischen Jesuitenprovinz, und Bruder Markus Fuhrmann OFM, der Provinzial der deutschen Franziskanerprovinz.

Irme Stetter-Karp und Thomas Söding unterzeichneten als Präsidentin und Vize-Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).

Zu den Forderungen des Appells an die Politik gehört: „Sorgen Sie dafür, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Klimakatastrophe im Zentrum der Debatte stehen. Wir schaffen es nicht mehr, die 1,5-Grad Grenze einzuhalten. Lassen Sie uns umso entschiedener um jedes Zehntel Grad an Begrenzung kämpfen.“

„Unterstützen Sie massiv die zeitnahe Einführung einer verbindlichen Energieeffizienz- und Wärmewende“, heißt es weiter. „Sorgen Sie dafür, dass die vorliegenden Gesetzesinitiativen unverzüglich umgesetzt werden. Der Gebäudebestand muss deutlich zügiger saniert werden, auskömmliche Förderprogramme für Wohn- und Nicht-Wohngebäude sind unabdingbar. Im Gegenzug sind verbindliche, planbare Fristen erforderlich.“

Und: „Intensivieren Sie die Mobilitätswende. Ein Tempolimit ist billig, sofort einführbar, erzeugt eine wichtige Signalwirkung und ist von einer breiten Mehrheit in der Bevölkerung gedeckt. Lenken Sie Subventionen in den Schienen-, Fuß- und Radverkehr, statt weiterhin Autos und Straßen zu fördern. Beschleunigen Sie die Agrar- und Ernährungswende. Beginnen Sie bspw. mit einer Gesetzgebung gegen Lebensmittelverschwendung, wie sie in Frankreich oder Italien schon existiert und sorgen Sie dafür, dass die aktuelle Praxis der Subventionierung eine klimagerechte Landbewirtschaftung und biologische Vielfalt fördert.“

„Die Transformation zur Klimaneutralität“ müsse aber gleichzeitig „soziale Gerechtigkeit befördern“, mahnten die Unterzeichner des Appells.

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