Augsburg, 19 Juli, 2023 / 1:00 AM
Die Stadt Augsburg hat die Verwendung großformatiger Bilder von abgetriebenen Kindern im Rahmen einer Kundgebung von Lebensschützern am vergangenen Sonntag verboten. Ursprünglich wollte die Stadt das Zeigen derartiger Bilder ganz verbieten, ruderte im Zuge eines Eilantrags von „sundaysforlife“ zurück und verbot nur Motive, die größer als DIN A4-Format sind.
Auch diese Auflage habe die eingeschränkt, „den öffentlichen Dialog zum Thema Abtreibung durch eine legitime Meinungsäußerung zu fördern“, so „sundaysforlife“ in einer Pressemitteilung. Man habe sich letztlich entschieden, „die Versammlung trotzdem durchzuführen, die Bilder zu überdecken und gleichzeitig deutlich sichtbar darauf hinzuweisen, dass die Stadt Augsburg verbietet, dass diese Fotos großformatig gezeigt werden dürfen“.
„Durch die kreative Umgehung der Verbotsauflage der Stadt konnten die zehn Teilnehmer mit zahlreichen Passanten, die aufgrund der sengenden Nachmittagshitze schnell in das gekühlte Einkaufszentrum in der Augsburger Innenstadt kommen wollten, konstruktive, wertschätzende und positive Gespräche führen“, hieß es weiter. „Vorwiegend jüngere Personen konnten für das Thema, dem jedes Jahr ca. 100.000 ungeborene Kinder zum Opfer fallen, sensibilisiert werden.“
Andreas Düren, der Vorstandvorsitzende von „sundaysforlife“, erklärte: „Es ist von großer Bedeutung anzuerkennen, dass die bildliche Darstellung von Unrecht in der Vergangenheit eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung und letztendlichen Abschaffung von Übeln wie Sklaverei oder Völkermorden gespielt hat. Solche Darstellungen haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für diese Verbrechen zu schärfen und den öffentlichen Druck für Veränderungen zu erhöhen.“
„Ein vergleichbares Beispiel findet sich in den Warnbildern auf Zigarettenschachteln, die im Supermarkt deutlich, selbst für die jüngsten Kinder, sichtbar sind“, so Düren. „Diese Bilder dienen dem Zweck, das Bewusstsein für die gesundheitlichen Folgen des Rauchens zu stärken. Es ist paradox, dass die flächendeckende Darstellung solcher Bilder hier nicht nur akzeptiert, sondern vom Staat sogar verlangt wird, während wir daran gehindert werden, die Realität und das ‚Endprodukt‘ einer Abtreibung öffentlich zu zeigen.“
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