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Polizei nimmt mutmaßlichen Dieb von Papst Benedikts Brustkreuz fest

Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010.

Die bayerische Polizei hat einen 53-jährigen Tschechen in Haft genommen, der das Brustkreuz von Papst Benedikt XVI. im Juni 2023 aus einer Kirche in Oberbayern gestohlen haben soll. 

Das Kreuz, das in der Traunsteiner Pfarrkirche St. Oswald aufbewahrt worden war,  ist indessen weiter verschwunden.

Das Bayerische Landeskriminalamt teilte am Freitag mit, dass der mutmaßliche Täter seit Jahren Einbrüche in Deutschland verübt habe. 

Der Dieb hatte eine Vitrine an der Wand der Stadtkirche in Traunstein aufgebrochen und das Kreuz entwendet, hieß es in einer Mitteilung des Bayerischen Landeskriminalamtes.

Bei dem Brustkreuz handelt es sich um das Pektorale, das Papst Benedikt XVI. nach seiner Emeritierung 2013 seiner Heimatpfarrei in Bayern vermacht hatte. (Bayerisches Landeskriminalamt)

Wie die Polizei mitteilte, wurde auch Bargeld aus der Kasse eines Schriftenstandes in der Kirche gestohlen.

Der Wert des Kreuzes ist für die katholische Kirche "nicht bezifferbar", hieß es in einer Polizeimitteilung.

Die Spurensicherung der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein stellte am Tatort umfangreich Beweismittel sicher und übergab diese an das Kriminaltechnische Institut (KTI) des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA). Die ausgewerteten Spuren konnten nach einem Abgleich in diversen internationalen Datenbanken einer konkreten Person zugeordnet werden, einem 53-jährigen tschechischen Staatsangehörigen.

Der 53-Jährige trat erstmals ab 1990 in Deutschland und später auch in anderen europäischen Ländern wegen diverser Eigentumsdelikte immer wieder in Erscheinung. Er saß in mehreren europäischen Ländern bereits in Haft.

Auf Veranlassung der sachleitenden Staatsanwaltschaft Traunstein wurde gegen den Mann ein internationaler Haftbefehl beantragt und Fahndungsmaßnahmen in seiner Heimat in Tschechien veranlasst.
Am 18.08.2023 kam der 53-jährige schließlich zu der für seinen Wohnort zuständigen Polizeidienststelle in Zatec (Tschechische Republik) und stellte sich den Behörden, nachdem der Fahndungsdruck für ihn zu hoch geworden war.

Die tschechische Polizei nahm ihn umgehend fest und lieferte ihn zwischenzeitlich nach Deutschland aus. Der 53-Jährige befindet sich derzeit in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Traunstein.

Über den Verbleib des Kreuzes schweigt der Tatverdächtige.

Die weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Kunstfahndung des BLKA konzentrieren sich nun darauf, das päpstliche Pektorale zu finden.

Aufgrund der erheblichen Vorstrafen des 53-jährigen Beschuldigten geht die Staatsanwaltschaft Traunstein bei einer Verurteilung davon aus, dass gegen den 53-jährigen Intensivtäter eine mehrjährige Haftstrafe verhängt werden wird. Oberstaatsanwalt Dr. Martin Freudling, der die Ermittlungen leitet, stellt aber eine deutliche Strafmilderung in Aussicht, wenn das Pektorale zurückgegeben werden sollte.

Das Bayerische Landeskriminalamt hat für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder zur Auffindung der päpstlichen Pektorale führen, eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro ausgesetzt.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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