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Weltsynode zur Synodalität wendet sich in Brief an das Volk Gottes

Weltsynode zur Synodalität am 25. Oktober 2023

Die Weltsynode zur Synodalität hat sich in einem Brief, der am Mittwoch veröffentlich wurde, an alle Katholiken gewandt und sie aufgefordert, eine aktive Rolle bei der "Unterscheidung und Entscheidungsfindung" der Kirche einzunehmen.

"Dabei geht es nicht um Ideologie, sondern um eine Erfahrung, die in der apostolischen Tradition verwurzelt ist", so der Brief. Mit einem Zitat aus der Rede von Papst Franziskus aus dem Jahr 2021, mit der er den synodalen Prozess eröffnete, heißt es, dass "Gemeinschaft und Mission Gefahr laufen, etwas abstrakt zu bleiben, wenn wir nicht eine kirchliche Praxis pflegen, die die Konkretheit der Synodalität zum Ausdruck bringt ... und eine echte Beteiligung aller und jedes Einzelnen fördert".

"Wir haben diese gesegnete Zeit in tiefer Verbundenheit mit Ihnen allen erlebt. Wir wurden von Ihren Gebeten unterstützt und trugen Ihre Erwartungen, Ihre Fragen und auch Ihre Ängste mit Ihnen", heißt es in dem Brief, der die Versammlung als "beispiellose Erfahrung" wegen der Einbeziehung von Laien in die Abstimmung bezeichnet.

"Mit der Methode des Gesprächs im Geist haben wir demütig den Reichtum und die Armut unserer Gemeinschaften aus allen Kontinenten geteilt und versucht zu erkennen, was der Heilige Geist der Kirche heute sagen will."

Laut Paolo Ruffini, dem Präsidenten der Informationskommission der Synode, wurde ein Entwurf des Briefes am 23. Oktober unter dem Beifall der Synodendelegierten verlesen. Einige Änderungen wurden dann in den Brief eingearbeitet, bevor er am Mittwoch, vier Tage vor dem Ende der Vollversammlung vom 4. bis zum 29. Oktober, abgestimmt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Von den 348 Delegierten, die bei der Abstimmung anwesend waren, stimmten 336 für den Brief und 12 dagegen.

Bei früheren Versammlungen der Bischofssynode wurden ebenfalls Botschaften oder Briefe der Bischöfe, auch Synodenväter genannt, an das Volk Gottes veröffentlicht. Dieser Brief ist der erste, der von einer Synode mit der bisher höchsten Beteiligung von stimmberechtigten Nicht-Bischöfen – etwa 21 Prozent – angenommen wurde.

"Fest vereint in der Hoffnung, die uns seine Auferstehung gebracht hat, haben wir ihm unser gemeinsames Haus anvertraut, in dem die Schreie der Erde und der Armen immer dringlicher werden: 'Laudate Deum!' ('Lobet Gott'), wie Papst Franziskus uns zu Beginn unserer Arbeit erinnert hat", heißt es in dem Schreiben.

Der Brief erkennt an, dass die vatikanische Versammlung inmitten "einer Welt in der Krise stattfand, deren Wunden und skandalöse Ungleichheiten schmerzhaft in unseren Herzen widerhallten".

Die Arbeit der Synode habe einen "besonderen Ernst", da einige Teilnehmer aus Ländern stammten, in denen Krieg herrsche, heißt es.

Die Vollversammlung der Synode zur Synodalität findet in zwei Sitzungen statt, im Oktober 2023 und im Oktober 2024.

"Und jetzt? Wir hoffen, dass die Monate bis zur zweiten Tagung im Oktober 2024 es allen ermöglichen werden, konkret an der Dynamik der missionarischen Gemeinschaft teilzuhaben, auf die das Wort 'Synode' hinweist", so der Brief.

In dem Brief heißt es, am Ende der Synode bestünden noch viele Herausforderungen, und "zahlreiche" Fragen seien offen. Ein zusammenfassender Bericht, der am 28. Oktober veröffentlicht werden soll, "wird die Punkte nennen, in denen wir Übereinstimmung erzielt haben, die offenen Fragen hervorheben und aufzeigen, wie unsere Arbeit weitergehen wird".

"Um in ihrer Unterscheidung voranzukommen, muss die Kirche unbedingt allen zuhören, angefangen bei den Ärmsten", heißt es in dem Brief. Konkret werden diejenigen genannt, denen "das Recht verweigert wird, in der Gesellschaft zu sprechen", die sich von der Kirche ausgeschlossen fühlen, sowie die Opfer von Rassismus, einschließlich "indigener Völker, deren Kulturen verachtet wurden".

"Vor allem", so heißt es weiter, "hat die Kirche unserer Zeit die Pflicht, im Geiste der Umkehr denjenigen zuzuhören, die Opfer von Missbrauch durch Mitglieder der kirchlichen Gemeinschaft geworden sind, und sich konkret und strukturell dafür einzusetzen, dass sich so etwas nicht wiederholt".

Die Kirche "muss die Stimme derjenigen willkommen heißen, die sich in Laiendiensten engagieren und an Unterscheidungs- und Entscheidungsstrukturen teilhaben wollen" und "aufmerksam sein für all diejenigen, die ihren Glauben nicht teilen, aber die Wahrheit suchen".

Der Brief weist darauf hin, dass während der Synode Menschen, die in Armut leben, von Papst Franziskus gefragt wurden, was sie sich von der Kirche wünschen, worauf sie antworteten: "Liebe."

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Der Brief verweist auch auf die Veröffentlichung eines Apostolischen Schreibens von Papst Franziskus über die heilige Thérèse von Lisieux inmitten der Synode am 15. Oktober.

"Diese Liebe muss immer das glühende Herz der Kirche bleiben, eine trinitarische und eucharistische Liebe, wie der Papst in Erinnerung gerufen hat", heißt es in dem Brief.

"Es ist das 'Vertrauen'", heißt es weiter, "das uns die Kühnheit und die innere Freiheit gibt, die wir erfahren haben, ohne zu zögern, frei und demütig unsere Übereinstimmungen, Unterschiede, Wünsche und Fragen zum Ausdruck zu bringen."

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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