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Deutsche Bischöfe veröffentlichen 175-seitiges Friedenswort

Vorstellung des Friedenswortes der deutschen Bischöfe am 21. Februar 2024

Die deutschen Bischöfe haben am Mittwochnachmittag ein neues „Friedenswort“ unter dem Titel „Friede diesem Haus“ vorgestellt, „das in der Tradition der katholischen Sozial- und Friedenslehre steht und Antworten auf grundlegende friedensrelevante Themen unserer Zeit geben will“, wie es in der offiziellen Zusammenfassung des 175-seitigen Dokuments heißt.

Bischof Bertram Meier, der innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für Fragen der Weltkirche zuständig ist, hat mit seiner Kommission den Text über mehrere Jahre hinweg erarbeitet.

Bei der Vorstellung des Dokuments in Augsburg sagte er: „Auch wenn es für manche altbacken klingen mag, über Tugenden und Laster zu reden: Jede Friedensordnung ist nur so stark wie die Menschen, die eine solche Ordnung leben und vertreten. Am Ende des Tages lässt sich Verantwortung nicht allein an Strukturen, Institutionen und Prozesse delegieren. Persönliche Verantwortung bleibt gefordert. Sie ist eine Frage unserer ethischen Identität.“

Meier klagte, eine „Rückkehr der Politik der ‚Großen Mächte‘“ gehe einher „mit der Macht des Stärkeren anstelle der Stärke des Rechts“.

Als Gründe für die „zunehmende Unordnung in den internationalen Beziehungen“ erwähnte der Augsburger Bischof, der in diesem Frühjahr Gastgeber der DBK-Vollversammlung ist, etwa „Migrations- und Flüchtlingsströme“, aber auch den „Klimawandel“ sowie „die Auflösung staatlicher Ordnungen“ und „organisierte Kriminalität“.

„Ohne diese Unruhe in der kollektiven Psyche der Völker wahrzunehmen, kann die sich ausbreitende Unordnung im Weltgeschehen kaum ausreichend begriffen werden“, zeigte sich Meier überzeugt.

„Für jeden von uns spielen die eigene Identität und die Zugehörigkeit zu einer Gruppe eine immens wichtige Rolle“, auch „zur Bewältigung von Krisen“, betonte der Bischof. „Doch wenn sie dazu genutzt werden, um sich gegenüber anderen zu erhöhen, diese auszugrenzen oder Kulturkämpfe heraufzubeschwören, dann werden Identitäten dazu missbraucht, Konflikte eskalieren zu lassen. Es kommt deshalb darauf an, einen angemessenen Umgang mit den legitimen identitären Bedürfnissen der Menschen zu finden, um gemeinsame Wege zu erschließen, Konflikte konstruktiv auszutragen.“

Das Dokument „Friede diesem Haus“ geht auch auf die Frage des Pazifismus ein. „Die Bischöfe betonen, dass es gewisse Umstände gibt – z. B. die legitime Selbstverteidigung –, die zu Gewalt im Sinne von Gegengewalt ermächtigen können“, hieß es in der Zusammenfassung des Friedenswortes.

Bischof Georg Bätzing, der DBK-Vorsitzende, erklärte seinerseits, die Bischöfe seien „nicht blauäugig“: „Der Einsatz militärischer Gewalt – oder besser gesagt: Gegengewalt – bleibt als Ultima Ratio, als letztes Mittel möglich oder kann sogar geboten sein, wenn Staaten oder Bevölkerungsgruppen auf schwerwiegendste Weise mit Gewaltmaßnahmen konfrontiert werden, vielleicht sogar um ihr Überleben fürchten müssen. Aber auch die Gegengewalt unterliegt ethischen Begrenzungen, die wir als Kirche zur Sprache bringen müssen.“

Bätzing erwähnte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Reaktion von Israel auf den Terrorangriff der Hamas. Es gelte, eine „Verhältnismäßigkeit“ zu wahren, denn wie Israel derzeit vorgehe, sei „ja nicht mit anzusehen“.

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