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Homosexueller deutscher Franziskaner-Provinzial: Manche Menschen sind „queer begabt“

Regenbogen-Flagge der LGBT-Lobby

Der bekennend homosexuelle deutsche Franziskaner-Provinzial Bruder Markus Fuhrmann OFM hat erklärt: „Viele Menschen sind von Gott heterosexuell begabt, und manche Menschen sind eben homo- oder bisexuell, sind transident oder nicht-binär, sind also queer begabt.“ Dies zeige „die wunderbare Vielfalt der Schöpfung Gottes“.

Niemand suche sich „seine sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität“ aus, sagte der Ordensmann, der sich Anfang 2022 an der medial geförderten pro-LGBT-Kampagne „OutInChurch“ beteiligte und wenige Monate später zum Provinzial gewählt wurde, im Gespräch mit katholisch.de am Dienstag.

„Keiner muss sich outen, wenn er in den Orden eintreten möchte“, betonte Fuhrmann. „Wer Franziskaner werden möchte, muss sich allerdings nicht nur mit dem eigenen Glauben und seiner Gottesbeziehung auseinandersetzen, sondern auch mit seiner Biographie, seiner Leiblichkeit und seiner Sexualität. Das heißt, man sollte sich auch über die eigene sexuelle Orientierung im Klaren sein beziehungsweise werden und sie bejahen.“

An anderer Stelle betonte er mit Blick auf den Ordenseintritt: „Wichtig wäre jedoch, dass er seine Sexualität insgesamt annimmt, wie sie ist, und dass er sie gut in sein Leben integriert. Und zu einem Leben im Orden gehört auch, dass man bereit und fähig ist, auf ausgelebte Sexualität innerhalb einer Partnerschaft zu verzichten.“

Mit Blick auf seine Wahl als Provinzial vor fast zwei Jahren sagte Fuhrmann, es habe auch negative Stimmen gegeben: „Einige Brüder meinten zu mir, dass sie ja nichts dagegen hätten, dass ich schwul sei, aber das müsse ich doch nicht öffentlich sagen.“

Auch außerhalb des deutschsprachigen Raums habe es Reaktionen gegeben: „Da die kirchlichen Medien weltweit über die Wahl eines homosexuellen Franziskanerprovinzials berichteten, gab es auch Proteste von einigen Mitbrüdern in Leitungs- oder Ausbildungsverantwortung aus anderen Kontinenten. Sie fragten die Generalleitung des Ordens an, wie man mich zum Amt des Provinzials zulassen könne, da ich doch schwul sei.“

Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es zur Homosexualität, „die kirchliche Überlieferung“ habe unter Berufung auf die Heilige Schrift „stets erklärt, ‚daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind‘. Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.“

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