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Abtreibungen nach unerwünschtem Ergebnis nicht-invasiver Pränataltests auf Trisomie?

Vater und Sohn mit Trisomie 21

Nach aktuellen Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung wurde der nicht-invasive Pränataltest (NIPT) auf verschiedene Trisomien im ersten Jahr nach der Kassenzulassung im Juli 2022 mehr als 250.000 Mal in Anspruch genommen. Anders als vom Gesetzgeber vorgesehen, wird NIPT als Massenscreening genutzt. Die Ergebnisse könnten die betroffenen Mütter dazu verleiten, ihr Kind, das vermeintlich Trisomie hat, im Mutterleib zu töten.

„Laut einer Umfrage nehmen ca. 30 Prozent der Befragten die Versicherteninformation zum NIPT als eindeutige Empfehlung zur Durchführung des Tests wahr“, sagt Julia Maria Kim, die 2. Vorsitzende der Ärzte für das Leben.

Dabei handelt es sich lediglich um ein „reines Suchverfahren, das eine Feindiagnostik mittels Ultraschall in der Schwangerschaft nie ersetzen kann“.

Als Reaktion auf das Massenscreening hat eine interfraktionelle Gruppe „Pränataldiagnostik“, bestehend aus mehr als 120 Abgeordneten, einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der ein Monitoring der Folgen der Kassenzulassung des vorgeburtlichen Bluttests fordert. Außerdem fordern die Abgeordneten die Einsetzung einer Expertenkommission, welche „die ethischen, rechtlichen und gesundheitspolitischen Grundlagen der Kassenzulassung“ prüfen soll, wie die katholische Wochenzeitung „Die Tagespost“ berichtete.

„Nachdenken und die Folgen der Kassenzulassung des NIPT prüfen! Das wird in einem überfraktionellen Antrag vom 28.02.2024 im Bundestag zurecht gefordert“, betonte Kim. Es gehe hier nicht um eine „bloße medizinische Diagnose, sondern um Menschen, die ein Recht auf Leben haben“.

Das Online-Nachrichtenportal „Welt“ berichtete, der vorgeburtliche Bluttest auf verschiedene Trisomien liefere keine Diagnose, sondern nur eine Wahrscheinlichkeit. Bei jungen Müttern sei der Test sogar zur Hälfte falsch, mit der Gefahr, dass sie panikartig abtreiben.

Es sei klar, so Kim, dass „ein positives Testergebnis die Eltern vor eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen stellt, nämlich entweder das Kind abzutreiben oder auszutragen und zu gebären“.

„Es wäre schön, wenn ihr Leute nicht einfach so abtreibt und erstmal vorher wirklich nachdenkt, ob es das Richtige ist“, sagte Marie, eine junge Frau mit Trisomie 21, die „ihr Leben liebt“.

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