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Vatikan löscht Online-Umfrage, die negative Sicht auf Weltsynode widerspiegelte

Weltsynode im Oktober 2023

Der Vatikan sah sich am Wochenende in der Kritik, nachdem die Ergebnisse einer Online-Umfrage, die ein schlechtes Licht auf die Weltsynode zur Synodalität warfen, schnell wieder gelöscht wurden. Ursprünglich wurde die Umfrage am Freitag auf dem X-Konto des Sekretariats der Synode veröffentlicht.

Konkret lautete die Frage: „Glauben Sie, dass Synodalität als ein Weg der Umkehr und Reform die Mission und die Beteiligung aller Getauften verbessern kann?“ Die Befragten konnten nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten. 88 Prozent stimmten mit „Nein“.

Die geringe Unterstützung für die Synodalität, ein neuartiges theologisches Konzept, das wörtlich „gemeinsames Unterwegssein“ bedeutet, fiel in die Zeit, in der ein von Papst Franziskus initiierter mehrjähriger globaler Konsultationsprozess zu diesem Thema zu Ende geht, dessen Abschlussveranstaltung im Oktober im Vatikan stattfinden soll.

Die Umfrage wurde auf dem offiziellen X-Konto des Sekretariats der Synode rund 136.000 Mal aufgerufen. In den 24 Stunden, in denen die Umfrage auf diesem Konto verfügbar war, haben etwa 7.000 Personen ihre Stimme abgegeben. Weitere 780 Personen gaben ihre Stimme auf Facebook ab, bevor die Abstimmung geschlossen wurde.

Am Samstag wurden die Beiträge auf X und auf Facebook, welche die endgültigen Ergebnisse anzeigten, sowie die dazugehörigen Kommentare der Social-Media-Nutzer von den offiziellen Konten des Sekretariats der Synode gelöscht.

Einigen Nutzern gelang es jedoch, einen Screenshot der Umfrageergebnisse zu machen, bevor das Synodenbüro die Beiträge entfernte. Katholiken in den sozialen Medien kritisierten die Entfernung der wenig schmeichelhaften Ergebnisse. Die Löschung war ein Schritt, den viele als heuchlerisch bezeichneten.

Die Versammlung der Synode im Oktober in Rom wird die „Unterscheidungsphase“ des Synodalprozesses von 2021 bis 2024 abschließen. Die erste Sitzung im Vatikan fand im Oktober 2023 statt und umfasste 363 Teilnehmer aus der ganzen Welt.

Der Prozess der Weltsynode zur Synodalität ist in drei Phasen unterteilt: die Konsultation des Volkes Gottes, die Unterscheidung der Hirten und die Umsetzung der synodalen Kirche. Es ist die erste Synode in der modernen Kirchengeschichte, bei der Laien ein Stimmrecht haben.

Während seines gesamten Pontifikats hat Papst Franziskus wiederholt zu einer „hörenden Kirche“ ermuntert sowie Pfarrer und Gläubige ermutigt, gemeinsam zu gehen und zu arbeiten, um eine offene, einladende und missionarisch ausgerichtete Kirche zu schaffen.

Zu den Themen, die auf der letzten Versammlung der Synode im Oktober 2023 erörtert wurden, gehörten der Frauendiakonat und die Einbeziehung von Menschen, die sich als LGBTQ+ bezeichnen, in die Kirche.

Laut der Webseite der Weltsynode zur Synodalität sollen die Schlussfolgerungen aus den Sitzungen von Oktober 2023 und vom Oktober 2024, die „vom Papst in der von ihm als angemessen erachteten Weise angenommen werden“, anschließend in den Ortskirchen umgesetzt werden.

Das Sekretariat der Synode hat auf die Bitte von CNA, der Partneragentur von CNA Deutsch, sich zu der gelöschten Online-Umfrage zu äußern, nicht reagiert.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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