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Analyse: War die erste Woche der Weltsynode eine Revolution oder viel Lärm um nichts?

Sitzung der Weltsynode am 4. Oktober 2024

Vielleicht liegt es in der Natur der Weltsynode zur Synodalität, dass sie nach mehreren Schritten nach vorn auch wieder einen Schritt zurück macht. Aber der Ton der ersten Tage der zweiten und letzten Generalversammlung der Synode macht deutlich, dass im Moment keine Rede von einer Revolution innerhalb der Kirche ist.

Dieser Ton wurde bereits einige Tage vor Beginn der Versammlung im Vatikan angeschlagen, als Papst Franziskus in seiner Rede in Belgien am 27. September sagte, die Synode sei nicht dazu gedacht, „trendige Reformen“ voranzutreiben.

Nun scheint es klar zu sein, dass die Delegierten in den nächsten drei Wochen zwar viele Dinge diskutieren, aber nichts beschließen werden. Es wird keine lehrmäßigen Änderungen geben. Keine Beschneidung der Rolle des Bischofs. Keine überstürzte Lösung der Frage der Öffnung des Diakonats für Frauen.

Stattdessen könnte die eigentliche Herausforderung dieses Monats darin bestehen, mit den Erwartungen derjenigen umzugehen, die auf weitreichende Veränderungen hoffen und drängen. Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ, der Generalrelator der Synode, deutete diese Gefahr am Ende der letztjährigen Sitzung an, als er feststellte, dass viele enttäuscht sein würden, sollten Frauen keine größere Rolle in der Kirche erhalten.

Aber steht eine größere Veränderung in der Kirchenleitung bevor? Das scheint unwahrscheinlich. Papst Franziskus selbst betonte in seiner Ansprache zur Eröffnung der diesjährigen Versammlung am 1. Oktober, dass „die Anwesenheit von Mitgliedern, die keine Bischöfe sind, bei der Versammlung der Bischofssynode die bischöfliche Dimension der Versammlung nicht schmälert“ – eine Anspielung auf die Dutzenden von Laien und Ordensfrauen, die als stimmberechtigte Delegierte teilnehmen.

Er fügte mit offensichtlicher Verärgerung hinzu, dass gegenteilige Andeutungen auf „einen Sturm von Gerüchten zurückzuführen seien, der von einer Seite zur anderen ging“. In der Tat gebe es nicht einmal „irgendeine Einschränkung oder Abweichung von der Autorität des einzelnen Bischofs oder des bischöflichen Kollegiums“, sagte er.

Vielmehr, so versuchte der Pontifex klarzustellen, zeige die Versammlung „die Form auf, die die Ausübung der bischöflichen Autorität in einer Kirche annehmen soll, die sich bewusst ist, dass sie konstitutiv relational und daher synodal ist“. Kurz gesagt, sie ist ein „modus gubernandi“, eine Regierungsform. Dennoch bleibt sie eher eine Regierung als ein offenes Forum.

Es gab außerdem viele weitere Anzeichen dafür, dass eine Revolution nicht unmittelbar bevorsteht.

Da war zum Beispiel Kardinal Víctor Manuel Fernández, der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, der in seinem Bericht über neue Ämter sagte, Papst Franziskus halte die Zeit für den weiblichen Diakonat nicht für „reif“. Mit anderen Worten: Die Überlegungen gehen weiter. Die Kirche wird sich bemühen, Frauen mehr Raum in Entscheidungspositionen zu geben, aber es bedarf weiterer Diskussionen über jede Art von geweihtem Amt – etwas, das der Papst bereits in seiner Pressekonferenz am 29. September auf dem Rückflug von Belgien angedeutet hatte.

Auch die vom Papst beauftragten Studiengruppen, die sich mit Fragen des weiblichen Diakonats und anderen kontroversen Themen befassen sollten, ließen in ihren Zwischenberichten an die Synode eine gewisse Besonnenheit der Bischöfe bei der Behandlung von Lehrfragen erkennen. Die Bischöfe mögen vielleicht ein größeres Mitspracherecht der Laien bei der Entscheidungsfindung zugestehen, aber nicht, wenn es um Fragen der Lehre geht.

Die Studiengruppe, welche die Rolle des „bischöflichen Richters“ untersuchen soll, ist ein gutes Beispiel dafür. Papst Franziskus hat die Bischöfe in den Mittelpunkt des Verfahrens zur Annullierung von Ehen gestellt und verlangt – ja, er drängt geradezu darauf –, dass sie die letzten Richter sind. Aber die Bischöfe, die sich zu diesem Thema zu Wort gemeldet haben, haben stattdessen bekräftigt, dass der Bischof in einigen Fällen die Möglichkeit haben sollte, diese Verantwortung an regionale und nationale Gerichte zu delegieren, die „eine große Unparteilichkeit bei den Entscheidungen garantieren könnten.“ Ist dies ein Rückschritt gegenüber dem, was Papst Franziskus bereits gefordert hat?

Und wenn es darum geht, den Prozess der Bischofswahl transparenter zu gestalten, hängt viel davon ab, wie der Nuntius in jedem Land den Auswahlprozess durchführt. Es wird „mehr Aufmerksamkeit für die Ortskirche“ und „eine stärkere Beteiligung der Ortskirche“ gefordert, aber das ist eine Frage des Ansatzes und keine revolutionäre Veränderung.

Ähnlich verhält es sich mit der Nachricht, dass das Dikasterium für die Bischöfe eine Untersuchung eingeleitet hat, um die Praxis der Ad-Limina-Besuche zu evaluieren, obwohl bereits bekannt ist, dass Papst Franziskus bei seinen Ad-Limina-Besuchen schon seit langem Treffen zwischen den Abteilungen vorgesehen hat, wenn die Situation vor Ort dies erfordert.

Die Studiengruppen haben auch betont, es gebe keine Notwendigkeit, die Ratio Fundamentalis zu ändern, jenes vatikanische Dokument, das bereits 2016 von Papst Franziskus überarbeitet wurde und als Grundlage für die Ausbildung von Priestern und Diakonen dient. Allenfalls, so der Text der Studiengruppe, könnte man „eine Präambel schreiben, die einerseits die relationale Identität der geweihten Amtsträger in einer synodalen und missionarischen Kirche klar beschreibt und andererseits Prinzipien und Kriterien für die Umsetzung der Ratio Fundamentalis und der Ratio Nationalis in Übereinstimmung mit diesem ekklesiologischen und missiologischen Rahmen angibt.“

Der vielleicht interessanteste Teil betrifft die Frage des Verhältnisses zwischen den katholischen Ostkirchen und der lateinischen Kirche, denn es werde, wie es im Text der Studiengruppe heißt, ein „Dokument des Heiligen Stuhls, herausgegeben vom Dikasterium für die Ostkirchen, angestrebt, das vom Heiligen Vater an die lateinischen Bischöfe gerichtet wird und einige Leitlinien zu diesen Aspekten enthält“.

Die kanonische Kommission der Synode konzentriert sich darauf, diözesane/eparchiale und pfarrliche Pastoralräte verbindlich zu machen. Aber dieses Thema wird bereits im Dokument der Internationalen Theologischen Kommission zur Synodalität hervorgehoben, das 2018 veröffentlicht wurde.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Kurz gesagt, es herrscht bisher viel Lärm um nichts. Vielleicht wird mehr Nachdruck auf den „Schrei der Armen“ gelegt und auf die Notwendigkeit, sich nicht auf Lehrfragen zu konzentrieren. Doch wenn es darum geht, einen konkreten Vorschlag zu machen, scheinen sich die Bischöfe mit ihrer üblichen Disziplin zu begnügen.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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