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Islamisten in Mali zwingen Christen zu Zahlung von „Schutzsteuer“

Flüchtlinge in der Region Mopti (Archivbild)

In der Region Mopti im Südosten von Mali zwingen islamistische Gruppierungen Christen, eine religiöse Schutzsteuer (Dschizya) zu zahlen. Das berichten Gesprächspartner, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben müssen, dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN).

Den Berichten zufolge forderten Islamisten im Dorf Douna-Pen, das nahe der Stadt Koro an der Grenze zu Burkina Faso in Westafrika liegt, von jedem christlichen Erwachsenen umgerechnet rund 40 Euro ein. Die Zahlung ist Voraussetzung für die freie Religionsausübung. Zuvor sei es bereits in der Ortschaft Dougouténé zu einer ähnlichen Forderung gekommen.

In Douna-Pen leben die meisten Christen in der Region. Islamisten hatten vor der Steuereintreibung gefordert, die katholische und evangelische Kirche im Ort zu schließen. Gottesdienste dürften stattfinden, allerdings sei es verboten, Musikinstrumente zur Begleitung des Gesangs zu verwenden, berichten lokale Quellen. Die Bewohner fürchten nun, dass die Vorhaben der Extremisten auf weitere Orte übergreifen könnten und sich die Sicherheitslage weiter verschärft.

Ein Ansprechpartner erklärte gegenüber „Kirche in Not“: „Wenn die Behörden nicht handeln, wird die Bevölkerung ihre Steuern direkt in die Kassen der Terroristen einzahlen, die unter der Flagge des Dschihadismus in Mali agieren.“

Die jüngste finanzielle Erpressung ist ein weiteres Kapitel in der Geschichte der religiösen Verfolgung in der Region Mopti. Die Situation dort hat sich durch den Mangel an grundlegender Infrastruktur wie Straßen und Wasserversorgung weiter verschärft. Viele Schulen mussten aus Sicherheitsgründen geschlossen werden.

Der Ansprechpartner schloss seine Mitteilung mit einem dringenden Appell: „Das ist der Schrei eines Bürgers, der noch an die Republik Mali und ihre Regierenden glaubt. Aber wir müssen sofort handeln. Möge Gott uns helfen!“

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