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Nigerias Christen leiden weiter, warnt Bischof Oliver Dashe Doeme

Boko Haram tötete auch ihren Mann: Ruth Jacobson in einem Lager in Yola, Nigeria im Juni 2015.

Es war ein schwerer Rückschlag: In der vergangenen Woche überfielen Kämpfer der Terrormiliz Boko Haram im Nordosten Nigerias einen bewachten Konvoi. 45 Menschen wurden in den Tod gerissen, meldet das Hilfswerk "Kirche in Not".

Dabei hatte die nigerianische Regierung wiederholt betont, dass Boko Haram bereits "militärisch geschlagen" sei. Die Hoffnung auf ein Ende des Terrors ist brüchig.

"Auch wenn das Morden aufhört: das Leid geht weiter", sagt – beschützt von einer bewaffneten Leibgarde – Bischof Oliver Dashe Doeme aus dem nordnigerianischen Maiduguri. 

In den Flüchtlingslagern rund um die Metropole sind tausende Menschen untergebracht, die aus ihren Dörfern geflohen sind. Zurück können sie nicht. Die Angst vor einer Rückkehr der Gewalt ist zu groß: Rund 20.000 Menschen hat der Terror in den vergangenen sieben Jahren das Leben gekostet.

Diejenigen, die überlebt haben, sind schwer traumatisiert. So wie Ester, Anfang 30 und schon Witwe. "Eines Morgens drangen Kämpfer von Boko Haram in unser Haus ein", berichtet sie gegenüber Kirche in Not. "Sie packten meinen Mann und forderten ihn auf, zum Islam zu konvertieren. Als er sich weigerte, wurde er vor meinen Augen auf bestialische Weise ermordet."

Das Vorgehen entspricht dem perfiden "System" von Boko Haram – gerade in der Anfangszeit des Terrors wurden vor allem Männer getötet, vor den Augen ihrer Frauen und Kinder. Diese wurden oft vergewaltigt, verschleppt, zwangsverheiratet, die Kinder zum Lernen des Koran gedrillt, geschlagen und missbraucht.

"Die Frauen und Kinder stehen noch immer unter Schock. Die Wunden gehen tief", sagt der Bischof zu Kirche in Not. Die Diözese müsse sich um sie kümmern – vom Staat komme nahezu keine Hilfe.

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