Mittwoch, Dezember 31, 2025 Spenden
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Bischof Krämer warnt davor, sich „wie Lehrmeister der Weltkirche zu verhalten“

Klaus Krämer

Bischof Klaus Krämer hat die Kirche in Deutschland im Zusammenhang mit dem Thema Synodalität davor gewarnt, sich „wie Lehrmeister der Weltkirche zu verhalten“. Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart fügte im Gespräch mit der Herder Korrespondenz (aktuelle Ausgabe) hinzu: „Dieser Versuchung erliegen wir in regelmäßigen Abständen. Das ist kontraproduktiv und führt fast immer zu einer Abwehrhaltung.“

Krämer sprach von einer „Tendenz“, „dass wir die Kontakte nach Rom zu wenig pflegen. Auch haben wir meines Erachtens zu wenig deutsche Theologen und Priester in den römischen Strukturen, die von innen her diesen Dialog führen könnten. Es braucht nicht nur Krisenintervention, sondern auch eine gute Routine des kontinuierlichen Kontakts. Da hat sich gerade in jüngster Zeit einiges zum Besseren gewendet und ich hoffe, dass sich das verstetigen und ausbauen lässt.“

Es gebe, so der Bischof, „große Ungleichzeitigkeiten in der Weltkirche, die mit den jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Realitäten zusammenhängen“.

„Wir leben in einer demokratischen Kultur, mit einem hohen Maß an Partizipation in allen gesellschaftlichen Bereichen“, fuhr Krämer fort. „Auch alle Frauen und Männer, die sich am Leben der Kirche aktiv beteiligen, kennen und schätzen diese Kultur und übertragen die vielen guten Erfahrungen auf den kirchlichen Bereich mit den Differenzierungen, die notwendig und angemessen sind. Das ist in vielen anderen Teilen der Welt durchaus anders.“

„Ich habe allerdings den Eindruck, dass durch den synodalen Prozess auf globaler Ebene vieles in Bewegung geraten ist“, so der Bischof. „Die meisten Themen des Synodalen Wegs, die anfangs als spezifisch deutsche Problemlagen apostrophiert wurden, finden sich inzwischen in vielen Papieren aus ganz anderen Teilen der Welt. Dadurch kommt einiges in Bewegung. Das braucht Geduld, weil vieles nicht von heute auf morgen geschieht. Aber es gibt deutliche Fortschritte in diesem Prozess. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns aufeinander zubewegen und nicht zunehmend entfremden.“

Man müsse „die richtige Geschwindigkeit finden“, forderte Krämer. „Man kann tatsächlich nicht bis auf den Letzten warten, weil man so auch Möglichkeiten zur Blockade eröffnet, die dann kontraproduktiv wirken würde. In den Dingen, die wir als katholische Kirche in Deutschland entscheiden und gestalten können, werden wir vorangehen. In den Bereichen, in denen wir nur in einem Konsens mit der Weltkirche handeln können, wird es gewisse Verzögerungen geben.“

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