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Marx: Europa muss jetzt seine Identität zeigen

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Europas neue Zukunftsperspektive müsse getragen sein von den europäischen Prinzipien, insbesondere von der Verteidigung der Freiheit: „Wenn wir Flüchtlingen nicht helfen, wäre das ein Angriff auf die Identität Europas. Für uns als Kirchen, katholisch wie evangelisch, hat es oberste Priorität, dass niemand an den europäischen Grenzen ertrinkt oder erstickt. Europa braucht gemeinsame Standards, die klar sind. In Deutschland, ja in allen Ländern der Europäischen Union muss klar sein, dass jede Person menschenwürdig behandelt wird und ein faires Verfahren erhält. Dieses Minimum an Standards sollten wir gemeinsam durchsetzen, darauf muss sich Europa verständigen, auch wenn die Ursachen der Migration damit nicht geklärt sind“, betonte Kardinal Marx.

Marx erinnerte auch an die deutsche Wiedervereinigung vor 25 Jahren und bezeichnete diese als großes Geschenk. Er betonte, dass damit viele Bilder und Hoffnungen erfüllt worden seien: „Wir stehen aber in einer neuen Situation. Weil die Situation  innerhalb Europas prekärer und spannungsvoller wird, müssen wir uns diesen Herausforderungen stellen.“ Kardinal Marx sprach vor mehr als 800 Gästen, unter ihnen Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Sigmar Gabriel, zum Thema „Beten – Denken – Arbeiten: Eine Ermutigung zur Politik“ beim St.  Michael-Jahresempfang auf Einladung des Leiters des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Prälat Karl Jüsten.

Die Debatte um Migration sei eine globale Herausforderung, die mit der Frage einhergehe, wie sich die Welt insgesamt entwickle. „Wenn es keinen Weg gibt, die globalen nachhaltigen Entwicklungsziele voranzubringen, werden die Integrationsströme noch größer. Die globale Entwicklung muss eine neue Fortschrittsidee werden, die die Armen mit einbezieht. Das ist die große Melodie der Enzyklika ‚Laudato si‘ von Papst Franziskus. Er schaltet sich in die aktuellen Debatten ein und fragt und regt an, wie die Welt weiter auf Fortschritt ausgerichtet sein kann, wie die Ursachen von Armut angegangen werden. Es braucht ein umfassendes Bild von Wachstum und Fortschritt, das ist die Intention des Papstes in der Enzyklika“, so Kardinal Marx.

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