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Kirche in Deutschland: Weniger Gläubige, weniger Gottesdienstbesucher

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In den deutschen Diözesen schrumpft die Kirche langsam weiter, während die Zahl der pastoralen Mitarbeiter wächst, mit Ausnahme der Priester: So die Bilanz der am heutigen Freitag veröffentlichten "Eckdaten des Kirchlichen Lebens" durch die Deutsche Bischofskonferenz (DBK).

Während die Zahl der Kirchenaustritte immer noch hoch ist, sinkt die Zahl der Kirchgänger weiter. 

Insgesamt lebten 2017 in Deutschland 23,3 Millionen Katholiken. Bei einer statistischen Gesamtbevölkerungszahl von 82,7 Millionen Menschen bedeutet dies, dass 28,2 Prozent als katholisch gemeldet waren.

Im vergangenen Jahr haben 167.504 Katholiken der Kirche in Deutschland den Rücken gekehrt. (Im Jahr 2016 waren es gut 160.000 Austritte, im Jahr davor sogar über 180.000, wie CNA Deutsch berichtete)

Eingetreten bzw. wieder eingetreten sind dagegen 9.332 Personen.

Die Statistik weist erneut große Unterschiede von Bistum zu Bistum auf: Die mit Abstand meisten Austritte verbuchte das Erzbistum München und Freising. Knapp 18.000 Katholiken erklärten hier 2017 ihren Austritt. Selbst Bistümer mit größeren Katholikenzahlen verbuchten weniger, etwa Köln (13.931 Austritte) oder Münster (8.696 Austritte).

Gottesdienstbesucher unter 10 Prozent

Von Bistum zu Bistum stark unterschiedlich ist auch die Zahl der Katholiken, die ihre Sonntagspflicht wahrnehmen. Sind es im bundesdeutschen Durchschnitt nur  9,8 Prozent, so gehen im Bistum Regensburg 15,1 Prozent der Katholiken sonntags in die heilige Messe, in der ostdeutschen Diaspora sogar mehr: 18,8 Prozent in Görlitz, 16,8 Prozent in Erfurt und 16,3 Prozent in Dresden-Meißen.

Deutlich weniger sind es - wie seit Jahren - etwa am Rhein, vor allem in den Bistümern Speyer (7,7 Prozent), Trier und Aachen (beide 7,8 Prozent) oder Mainz (8,8 Prozent).

Insgesamt sinkt die Zahl der Kirchgänger also, wie seit Jahrzehnten, weiter. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 ging noch ein Drittel mehr in sonntags in die Messe. Zuletzt stabil - und deutlich höher - waren die Zahlen in den Jahren 1950-1965.

Langsamer Niedergang sakramentalen Lebens

Die Daten geben auch einen groben Überblick über das sakramentale Leben in Deutschland im Jahr 2017: Taufen, Erstkommunion, Firmung und Trauung sind verzeichnet. Alle Indikatoren - außer der Erstkommunion, die einen Prozentpunkt zulegte - bestätigen den langsamen Niedergang, der 1965 begann.

Wie in den vergangenen Jahren fehlt bei der Sakramenten-Statistik eine Schlüsselgröße: Das Sakrament der Versöhnung. Die Zahl der gehörten Beichten wird nicht in der Statistik nicht erfasst, ebenso wie das der Krankensalbung, und auch die Zahl der Priesterweihen wird nicht dargestellt.

Dennoch bildet die Statistik ab, was angesichts leerer diözesaner Priesterseminare ein neuralgischer Punkt für die Lage des kirchlichen Lebens in Deutschland ist: Die sinkende Zahl der Priester. Im Jahr 2017 gab es 11.444 Weltpriester im diözesanen Dienst, sowie 2.116 Ordenspriester. Im Vorjahr 2016 waren es noch 11.714 Weltpriester und 2.142 Ordenspriester.

Weiter leicht angestiegen dagegen ist die Zahl der kirchlichen Angestellten, die als Pastoralreferenten (3.238), Gemeindereferenten und -assistenten (4.557) arbeiten. Im Vorjahr waren es insgesamt 58 Personen weniger.

Zudem stieg zum Jahr 2017 die Zahl der Ständigen Diakone von 3.296 auf 3.308.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Pater Langendörfer: "Neue Wege finden"

Trotz der negativen Zahlen und der Tatsache dass "die Anzahl der Kirchenaustritte schmerzt" und die "geringer werdende Zahl von jungen Priestern zeigt, dass die Erwartung gesunken ist, im Wirken als Seelsorger Freude und Erfüllung zu finden" - zumindest in deutschen Diözesen - findet der DBK-Sekretär auch positive Worte zur neuen Statistik: 

"Wir sind dankbar, dass rund 28 Prozent der Bevölkerung in unserem Land zur katholischen Kirche gehören", so Pater Hans Langendörfer SJ.

"Es ist gut, dass einige Bistümer Erhebungen durchgeführt haben, die nach den Gründen sowohl für die bleibende Kirchenmitgliedschaft als auch für den Kirchenaustritt fragen. Wir wollen verstehen, warum Menschen in der Kirche keinen Ort für ihre Lebensorientierung und ihren Glauben finden, und uns fragen, welche Änderungen möglich sind, auch hinsichtlich einer Glaubwürdigkeit, die heute mehr als früher erwartet wird."

Es gehe darum "neue Wege zu finden", Menschen zu erreichen, "sie begleiten und ihnen nah sein" zu können, so Langendörfer weiter.

Einen neuen Weg beschreitet der Jesuitenpater in der Interpretation der Gottesdienstbesucherzahlen, die seit Jahren durch zwei Zählungen an Sonntagen erhoben werden: "Es ermittelt nicht die Gläubigen, die zwar nicht jeden Sonntag, wohl aber häufiger oder ab und zu kommen und so ebenfalls praktizierende Gläubige sind", erklärt der DBK-Sekretär. 

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