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Wachsende Zahl der Lynchmorde an Christen in Indien

Indische Ordensfrauen (Referenzbild)

Kirchenvertreter und internationale NGOs warnen vor zunehmender Gewalt gegen Christen in Indien - bis hin zu öffentlichen Lynchmorden durch aufgebrachte Menschenmengen.

"Der einfache Mann ist im eigenen Land nicht mehr sicher wegen der zunehmenden Fälle von Lynchmobs", warnte Erzbischof Leo Cornelio von Bhopal am 27. Februar.

Der Oberste Gerichtshof habe dieses Problem bereits vor einiger Zeit erkannt, so der Bischof. Alle Parteien und Religionsvertreter müssten jedoch dagegen gemeinsam angehen.

Der indische Oberhirte berichtet, dass zahlreiche Lynchmorde stattgefunden haben, bei denen Opfern vorgeworfen wird, Rindfleisch gegessen oder anderweitig Rinder verletzt zu haben, die in der hinduistischen Religion als heilig angesehen werden.

Ein Artikel auf der indischen Website "Scroll" hat Vorfälle dokumentiert, in denen "Kuhschutz-Vigilanten" Männer angegriffen haben, die sie beschuldigten Kühe getötet oder Rinder zum Schlachten transportiert zu haben. Eine große Anzahl von indischen Staaten hat das Schlachten von Rindern verboten, so der Artikel.

"Außerdem werden diese dann nicht als gewöhnliche Verbrechen eingestuft. Die Selbstjustiz wird oft, manchmal explizit, von politischen Parteien und Regierungen unterstützt", berichtet "Scroll".

Bischof Cornelio verurteilte diese "Mob-Mentalität" als Verstoß gegen das indische Recht und die Rechtsstaatlichkeit schlechthin.

"Jeder zivilisierte Mensch wird ohne zögern sagen, dass Lynchmorde oder Gewalttaten ungerecht und [eine kriminelle Handlung] sind": Der Mob gebe Beschuldigten nie die Möglichkeit, eine Aussage zu machen oder ihre Seite zu schildern.

Der Oberhirte sprach auch über die Verbreitung von Gerüchten und gefälschten Nachrichten als einen maßgeblichen Auslöser für Mobgewalt. Der Messaging-Dienst WhatsApp, der ein Hauptkommunikationskanal in Indien ist, hat Berichten zufolge die Anzahl der Chats begrenzt, an die ein Benutzer Nachrichten weiterleiten kann, um Gerüchte und Falschmeldungen zu bekämpfen, berichtet "Scroll".

"Menschenmassen ziehen sich gegenseitig an und üben Gewalt auf irrationale Weise aus. Solche Handlungen sind eine Verletzung der Naturrechte, ohne einen angemessenen Rechtsweg. Fake News, die in sozialen Medien auftauchen, verstärken solche Vorfälle", sagte Cornelio.

Premierminister Narendra Modi verurteilte die Lynchmorde und forderte die Regierungen der indischen Bundesstaaten auf, Maßnahmen zu ergreifen, berichtet die "Times of India".

Gewalt gegen Christen in Indien endet jedoch nicht mit Lynchjustiz. Das "United Christian Forum" und die Menschenrechtsanwälte der "Alliance Defending Freedom" (ADF) in Indien dokumentierten allein im Januar 2019 insgesamt 29 "gewalttätige Mobangriffe" in ganz Indien.

Laut ADF handelt es sich bei den Angriffen oft um einen aufgebrachten Mob, der zu einem christlichen Gebetstreffen oder Gottesdienst kommt und die Anwesenden, einschließlich Frauen und Kinder, verprügelt, während Beleidigungen und Bedrohungen gebrüllt werden.

Die Gruppe berichtet auch, dass Pastoren oder Priester immer wieder von der Polizei unter falschen Anschuldigungen von Zwangsbekehrungen verhaftet werden.

"Während das Recht auf Religionsfreiheit durch die indische Verfassung geschützt ist, sehen wir dennoch, dass Christen verfolgt und ihre Grundrechte verleugnet werden", sagte Paul Coleman, Executive Director von ADF International.

"Leider sind die jüngsten Mob-Angriffe keine Einzelfälle, sondern dokumentieren, was viele Christen heute in Indien erleben."

(Die Geschichte geht unten weiter)

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In einer Stadt, so ADF, schleppte ein Mob mehrere Christen in einen hinduistischen Tempel, schmierte ihnen Asche auf die Köpfe und zwang sie, hinduistische Götter anzubeten. In einem anderen wurden Dorfbewohner aus dem Ort vertrieben, während sie verprügelt und ihre Bibeln vernichtet wurden - weil sie Christen sind.

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