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Tödliche Schüsse an Jom Kippur in Halle: Bischöfe verurteilen Bluttat (UPDATE)

Polizeiwagen

Bischof Gerhad Feige von Madgeburg und Kardinal Reinhard Marx haben den Amoklauf in Halle an der Saale verurteilt, bei dem zwei Passanten getötet wurden. Das Feuer wurde Medienberichten zufolge vor einer Synagoge eröffnet – anschließend wurden Menschen vor einem Döner-Imbiss beschossen.

Ein Täter sei festgenommen worden, und die Bundesanwaltschaft habe die Ermittlungen übernommen, berichtete der "MDR Sachsen-Anhalt" unter Berufung auf Polizeiangaben.

Bischof Gerhard Feige, der derzeit auf einer Konferenz im Ausland ist, teilte auf Anfrage von CNA Deutsch mit, er habe mit tiefer Sorge von den Schüssen in seiner Heimatstadt gehört.

"Meine Gedanken und Gebete sind bei der Familie und den Freunden der beiden ermordeten Menschen. Auch wenn die Sachlage derzeit noch nicht geklärt ist, so lassen die Aussagen der Polizei schlimmes befürchten. Wir Katholiken des Bistums Magdeburg sind bestürzt über den versuchten Angriff auf unsere jüdischen Nachbarn und trauern mit ihnen".

Es sei "eine menschliche Katastrophe, dass Juden in Deutschland nicht in Frieden leben und den Versöhnungstag Jom Kippur feiern können", fuhr Feige fort.

"Ich hoffe, dass diese abscheuliche Tat konsequent aufgeklärt wird. Ich rufe Sie alle auf, einem Moment inne zu halten und für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft zu beten", so der Bischof.

Ein erschütterter Kardinal Rainer Mara Woelki von Köln teilte auch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter seine Sorge mit.

https://twitter.com/ErzbischofKoeln/status/1181947192795250689?s=20

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, äußerte sich in einer von der deutschen Bischofskonferenz veröffentlichten Mitteilung zu der Bluttat.

"Ich bin entsetzt und erschüttert über den feigen Anschlag von Halle. Unser Mitgefühl gilt den Todesopfern, ihren Angehörigen und den Verletzten", so Marx.

Der – oder die – Täter hätten offensichtlich gezielt die Synagoge von Halle ausgesucht, um am höchsten jüdischen Feiertag Blut zu vergießen, fuhr der Kardinal fort. 

Am heutigen Mittwoch feiern Anhänger der jüdischen Religion ihren höchsten Feiertag, das Versöhnungsfest Jom Kippur.

"Wir stehen solidarisch an der Seite der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Antisemitismus oder gar blinde Gewalt dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Wir sind den Juden in unserem Land, unseren Schwestern und Brüdern, gerade in diesen Stunden eng im Gebet verbunden."

Weitere Geistliche sowie Politiker im In- und Ausland verurteilten ebenfalls das Verbrechen. Regierungssprecher Steffen Seibert sprach von "schrecklichen Nachrichten". Es sei "entsetzlich", dass es Tote gegeben habe. Die "Gedanken der Bundesregierung" gingen an die Familien und Freunde der Opfer. 

Diese Geschichte wird laufend aktualisiert. Letztes Update 9.10.2019 um 22:06 Uhr mit der Reaktion von Kardinal Rainer Maria Woelki.

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