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Kirchenkrise: "Ökumenische Gemeinden" als Zukunftsmodell?

Die heilige Eucharistie: Szene aus "Footprints"

Der evangelisch-lutherische Landesbischof von Hannover, Ralf Meister, hat die Idee von "ökumenischen Gemeinden" ins Spiel gebracht.

Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte er: "Mein Wunsch ist, unsere Verfassung so offen und liberal auszulegen, dass auch andere Gemeindeformen in unserer Kirche akzeptiert werden. Das würde auch uns neu beleben". Dabei könne er sich eine gemischt-konfessionelle Gemeinde gut vorstellen:

"Wir müssen uns überlegen, was wir gemeinsam tun können - bis hin zur Gründung von reinen ökumenischen Gemeinden. Das ist zwar ein ferner Wunsch, aber man kann ihn ja ruhig einmal äußern. Noch wissen wir nicht, wie solche Gemeinden aussehen könnten, weil wir einfach nicht so weit sind."

Der Pressedienst zitiert auch den katholischen Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer: "Ich bin der festen Auffassung, dass es zwischen den beiden großen deutschen Kirchen viel mehr Verbindendes als Trennendes gibt. Wir alle sind als Christinnen und Christen aufgefordert, das Evangelium zu bezeugen und zu verkünden". Wie man in der Seelsorge gemeinsame Wege gehen könne, sei eine wichtige Frage, mit der man sich in der Ökumene noch näher befassen müsse.

Ralf Meister fand auch lobende Worte für Bischof Franz-Josef Bode (Bistum Osnabrück). Er finde es großartig und ermutigend, so Meister, dass Bode und Wilmer "solche möglichen Perspektiven überhaupt bedenken können". Gleichzeitig erinnerte der Landesbischof an die noch gravierenden Unterschiede zwischen den Protestanten und Katholiken, vor allem im Sakramentsverständnis: "Noch haben wir unsere Differenzen, zum Beispiel mit dem Abendmahl. Wir brauchen Initiativen, die uns in beiden Kirchen herausfordern".

Das solche großen Unterschiede nicht einfach weggewischt werden können, daran erinnerte am vergangen Wochenende auch Johannes Hartl. Der katholische Leiter des Gebetshauses in Augsburg arbeitet schon seit Jahren mit evangelischen und freikirchlichen Christen zusammen. Bei der am Montag zu Ende gegangenen MEHR-Konferenz in Augsburg (CNA Deutsch hat berichtet) rief der Theologe dazu auf, das je eigene Charisma des Andersgläubigen wahrzunehmen, jedoch auch die Unterschiede ernstzunehmen.

Bei der MEHR-Konferenz gab es die Gelegenheit sowohl evangelische Abendmahl-Gottesdienste, als auch katholische Eucharistiefeiern zu besuchen. Zelebranten waren unter anderem der Augsburger Weihbischof Florian Wörner und der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kurienkardinal Kurt Koch (die Predigt des Kardinals hier zum Nachlesen).

Vor jeder heiligen Messe wurde auf das katholische Verständnis von Christi Gegenwart in der gewandelten Hostie hingewiesen, Nicht-Katholiken wurden aber eingeladen, bei der Kommunionsausteilung nach vorne zu gehen und statt der Eucharistie den Segen zu empfangen.

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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