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Türkei: Wird eine Straße nach dem ermordeten Bischof Padovese benannt?

Bischof Luigi Padovese am 28. April 2009 bei einer Rede über den heiligen Paulus am Domforum in Köln.

Zehn Jahre nach der Ermordung von Bischof Luigi Padovese in der Türkei hat dessen Nachfolger als Apostolischer Vikar von Anatolien die Hoffnung ausgedrückt, dass eine Straße nach dem getöteten Kapuziner benannt werden könnte.

Der damalige Apostolischer Vikar von Anatolien, Bischof Luigi Padovese, war am 3. Juni 2010 von seinem Fahrer in der Stadt Iskenderun mit einem Messer unter "Allahu Akbar"-Rufen getötet und geköpft worden. 

Padovese habe mit vielen der von ihm organisierten Initiativen und theologischen Konferenzen dazu beigetragen, "das geistige und kulturelle Erbe des Türkei außerhalb der türkischen Grenzen bekannt zu machen. Deshalb glaube ich, dass er es verdient, dass in Iskenderun eine Straße nach ihm benannt wird, so wie es in Istanbul für den Apostolischen Delegierten Angelo Roncalli getan wurde, den späteren Papst Johannes XXIII.", so Bischof Bizzeti, derzeitiger Apostolischer Vikar von Anatolien, im Gedenken an seinen Vorgänger 10 Jahre nach dessen gewaltsamen Hinrichtung.

Diesem Vorschlag, den Bischof Bizzeti im einem Gespräch mit "Fides" erneut äußerte, ging die Übersetzung einer Sammlung von Predigten und Hirtenbriefen des ermordeten Bischofs ins Türkische auf Initiative des Apostolischen Vikariats voraus.

Die Veröffentlichung mit dem Titel "Zeuge des Guten Hirten", herausgegeben von Mariagrazia Zambon , wurde nach Aussage Bischof Bizzeti auch vom "Luigi Padovese”-Kulturzentrum in Cucciago (Como) gefördert und entstand in Zusammenarbeit mit dem evangelischen Verlag "The Bible Company" mit Sitz in Istanbul, so "Fides".

Luigi Padovese wurde 1947 in Mailand als Sohn einer ursprünglich aus der Region Venetien stammenden Familie geboren und war im Alter von 18 Jahren in den Orden der Kapuzinerbrüder eingetreten. Nach seiner Promotion an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom wurde er 1973 zum Priester geweiht und war seit 1982 Professor für Patristik und Geschichte der Spiritualität am Päpstlichen Athenaeum Antonianum. 1987 wurde er Präsident des Franziskanischen Instituts für Spiritualität, die er 17 Jahre lang geleitet und "geformt" hatte. 2004 wurde er zum Apostolischen Vikar von Anatolien gewählt.

Ermordung und Enthauptung

Am 3. Juni 2010 wurde er von seinem Fahrer, dem 26-jährigen Türken Murat Altun, erstochen. Sein Mörder, der in psychologischer Behandlung war, rief Zeugen zufolge "Allahu akbar" und enthauptete sein Opfer. Nach offizieller Einschätzung war der Mord nicht religiös oder politisch motiviert – einer Einschätzung, der jedoch dessen Vorgänger, Ruggero Franceschini, deutlich widersprochen hat. Die Tat sei eindeutig ein islamistisch motiviertes Attentat gewesen. 

Die Trauerfeier unter dem Vorsitz von Kardinal Dionigi Tettamanzi fand unter großer Anteilnahme am 14. Juni 2010 im Mailänder Dom statt.

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