Köln, 24 September, 2020 / 10:31 AM
Die Coronavirus-Krise wird bereits im laufenden Jahr zu erheblichen Einbußen für das Erzbistum Köln führen.
"Niemand weiß, wie sich die Pandemie weiter entwickeln wird. Im schlimmsten Fall müssen wir mit Ertragseinbußen von 50 Millionen Euro rechnen", so Finanzdirektor Gordon Sobbeck in einer Mitteilung am heutigen Donnerstag.
"Damit wir unseren Aufgaben auch künftig gerecht werden können, ist es notwendig, unser vielfältiges Engagement zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu justieren", sagte Generalvikar Markus Hofmann. "Dies erscheint umso notwendiger, da die Mitgliederzahl der katholischen Kirche weiter zurückgeht."
Finanzdirektor Sobbeck stellte angesichts der Pandemie und ihrer Konsequenzen fest: "Damit trifft uns der seit langem absehbare Ertragsrückgang bereits früher als erwartet. In den vergangenen Jahren hatte die gute Konjunkturentwicklung die Effekte der gegenläufigen Mitgliederentwicklung überdeckt. Noch können wir die Einbußen aus Rücklagen auffangen, aber wir müssen jetzt die Weichen stellen, um langfristig handlungsfähig zu bleiben."
Hierfür entwickeltedas Erzbistum Köln einen langfristigen wirtschaftlichen Rahmenplan, der sicherstellen soll, dass bis zum Jahr 2030 Aufwendungen und Erträge ausgeglichen sind. "Wenn der Ausgleich von Ausgaben und verfügbaren Mitteln nicht gelingt, steuern wir auf eine erhebliche Finanzierungslücke zu", so Sobbeck.
Das Erzbistum hat im Jahr 2019 noch ein "gutes Jahresergebnis" erzielt: So flossen rund 300 Millionen Euro als Zuschüsse in Seelsorge.
Kindertagesstätten wurden mit 46,5 Millionen Euro unterstützt, für die Caritas wurden 57,9 Millionen Euro bereitgestellt. Die gesamten Aufwendungen wuchsen um 1,7 Prozent auf rund 893 Millionen Euro. Weil auch die Erträge aus der Kirchensteuer um zwei Prozent stiegen, verblieb ein Jahresüberschuss von rund 31 Millionen Euro. Dieses positive Ergebnis ermöglichte es, Vorsorge zu treffen, so das Erzbistum.
Im Internet ist der Finanzbericht unter www.erzbistum-koeln.de/finanzbericht2019 verfügbar.
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