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Gestorben für den Leib Christi: Papst Franziskus würdigt Seligen Joan Roig Diggle

Seligsprechungsmesse für Joan Roig Diggle in der Basilika Sagrada Família in Barcelona am 7. November 2020

Ein Gebet für die Opfer des tropischen Wirbelsturms "Eta", der in Zentralamerika zahlreiche Menschenleben gekostet hat: Papst Franziskus hat in seiner Ansprache zum Angelus am heutigen Sonntag der Toten und Betroffenen der schweren Verwüstungen durch den Hurrikan in Nicaragua, Honduras, Mexiko und Guatemala sowie Panama erinnert.

"Oh Herr, nehme die Verstorbenen zu Dir, tröste ihre Familienangehörigen und unterstütze all diejenigen, die am meisten leiden - wie auch die Menschen, die ihnen zur Hilfe eilen", betet der Papst am 8. November.

Einen neuen Seligen der Katholischen Kirche, der sein Leben für die heilige Eucharistie gab, würdigte Franziskus in seiner Ansprache ganz besonders.

"Gestern wurde in Barcelona Joan Roig Diggle, ein Laie und Märtyrer, der im Alter von 19 Jahren während des spanischen Bürgerkriegs getötet wurde, als selig gesprochen", so der Papst.

"Möge sein Beispiel in allen, besonders in der Jugend, den Wunsch wecken, die christliche Berufung voll zu leben".

Die selige Joan Roig Diggle wurde 1936 während des spanischen Bürgerkriegs aus "Hass auf den Glauben" getötet. Der junge Mann war bekannt für seine Verehrung der Eucharistie zu einer Zeit, als Kirchen in Barcelona geschlossen, niedergebrannt oder zerstört wurden. Deshalb vertraute ein Priester Joan Roig ein Ziborium mit dem Allerheiligsten Altarsakrament an, um die heilige Kommunion an die Bedürftigen in ihren Häusern zu verteilen, da es nicht möglich war, an der Messe teilzunehmen um den Leib Christi zu empfangen.

Bei einem dieser Besuche erzählte Joan Roig einer Familie, dass er wusste, dass rote Milizionäre versuchten, ihn zu töten. "Ich fürchte nichts, ich nehme den Meister mit", sagte er. Als diejenigen, die ihm nach dem Leben trachteten, an seine Tür klopften, verzehrte der junge Mann die Hostien, die er bewacht hatte, um sie vor möglicher Schändung zu schützen.

Auf eine aktuelle Krisenregion lenkte der Pontifex heute die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer: Den drohenden Bürgerkrieg in Äthiopien. Im Norden des Landes sind Kämpfe zwischen Soldaten der Regierun in Addis Abbeba und Kämpfern der Region Tigray ausgebrochen. Mit einem Appell zum Dialog  folgte der Papst dem Aufruf zahlreicher Außenminister sowie von UN-Chef Antonio Guterres, der zur sofortigen Deeskalation aufgerufen hat.

 

In seiner geistlichen Betrachtung widmete sich der Pontifex heute dem Gleichnis der klugen und törichten Jungfrauen.

"Wenn wir uns nur von dem leiten lassen, was uns am attraktivsten erscheint, von der Suche nach unseren eigenen Interessen, wird unser Leben unfruchtbar; wir sammeln keine Ölreserven für unsere Lampe an, und so wird sie noch vor der Begegnung mit dem Herrn ausgelöscht sein", warnte der Papst.

"Wenn wir hingegen wachsam sind und durch die Gnade Gottes Gutes tun, können wir mit Gelassenheit auf die Ankunft des Bräutigams warten. Der Herr wird kommen können, auch wenn wir schlafen: das wird uns nicht beunruhigen, denn wir haben ja die Ölreserven, die sich mit den guten Werken eines jeden Tages angesammelt haben."

Das beste Beispiel eines solchen "wirksamen Glaubens" sei die Heilige Jungfrau Maria, erklärte der Papst seinen Zuhörern. "Sie ist die leuchtende Lampe, mit der wir die Nacht über den Tod hinaus durchqueren und zum großen Fest des Lebens gelangen können."

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