Vatikanstadt, 14 Januar, 2021 / 12:53 AM
Papst Franziskus und Papst emeritus Benedikt XVI. haben ihre erste Dosis des Impfstoffs gegen COVID-19 erhalten. Das bestätigte der Vatikan am heutigen Donnerstag.
Auf Anfrage von Journalisten erklärte Matteo Bruni, der Direktor des Presse-Amtes des Heiligen Stuhls, am 14. Januar: "Ich kann bestätigen, dass im Rahmen des bisherigen Impfprogramms des Vatikanstaates die erste Dosis des COVID-19-Impfstoffs an Papst Franziskus und den emeritierten Papst verabreicht wurde."
Es wird erwartet, dass die beiden Männer die zweite Dosis in etwa drei Wochen erhalten werden.
Erzbischof Georg Gänswein bestätigte gegenüber CNA Deutsch am Dienstag, dass der 93-jährige emeritierte Papst den Impfstoff gegen das Coronavirus erhalten werde, sobald dieser zur Verfügung steht.
"Ebenso lasse ich mich impfen und der ganze Haushalt im Monastero Mater Ecclesiae", so der Privatsekretär des emeritierten Papstes. Gänswein bezog sich damit auf das vatikanische Kloster, in dem Benedikt XVI. seit seinem Rücktritt als Papst im Jahr 2013 lebt.
Der Vatikan hat am 13. Januar begonnen, Impfungen gegen COVID-19 zu verabreichen.
Bewohner und Angestellte des Vatikans und ihre Familien erhalten ihre Dosen des Impfstoffs von Pfizer-BioNtech im Atrium der Audienzhalle Paul VI.
Der Staat Vatikanstadt, der kleinste unabhängige Nationalstaat der Welt, hat rund 800 offizielle Bürger; doch der Heiligen Stuhl beschäftigt mehr als 4.000 Menschen.
Seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie wurden im Staat Vatikanstadt insgesamt 27 Personen positiv auf COVID-19 getestet. Darunter waren mindestens 11 Mitglieder der Schweizer Garde.
In einem Fernsehinterview, das am Sonntag ausgestrahlt wurde, sagte Papst Franziskus, dass er einen Termin gebucht habe, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
"Ich glaube, dass aus ethischer Sicht jeder den Impfstoff bekommen muss. Es ist eine ethische Option, weil es um das eigene Leben geht, aber auch um das der anderen", kommentierte er.
Er erinnerte an die Einführung des Polio-Impfstoffs und anderer gängiger Kinderimpfungen: "Ich verstehe nicht, warum einige sagen, dass dies ein gefährlicher Impfstoff sein könnte. Wenn die Ärzte es Ihnen als etwas präsentieren, das in Ordnung ist und keine besonderen Gefahren hat, warum sollten Sie es nicht nehmen?"
Der 84-jährige Papst Franziskus ist für sein Alter bei guter Gesundheit, obwohl er an Ischias leidet und 2019 eine Augenoperation wegen Katarakten hatte. In jungen Jahren wurde ihm bekanntlich wegen einer Infektion ein Teil einer Lunge entfernt.
Bei seinem traditionellen Weihnachtssegen "Urbi et Orbi" hatte Papst Franziskus dazu aufgerufen, Impfstoffe gegen Covid-19 den ärmsten und bedürftigsten Menschen der Welt zur Verfügung zu stellen.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Der Papst richtete einen besonderen Appell an die Staats- und Regierungschefs, den Armen in aller Welt auch Zugang zu Impfstoffen gegen das Virus zu gewähren. Die durch den neuen Coronavirus verursachte Krankheit COVID-19 hat nach offiziellen Angaben bis zum 25. Dezember weltweit mehr als 1,7 Millionen Menschenleben gefordert.
"Heute, in dieser Zeit der Dunkelheit und Ungewissheit bezüglich der Pandemie, erscheinen verschiedene Lichter der Hoffnung, wie die Entdeckung von Impfstoffen", so Franziskus wörtlich am 25. Dezember bei der heiligen Messe im Petersdom.
"Aber damit diese Lichter leuchten und allen Hoffnung bringen können, müssen sie für alle verfügbar sein. Wir können nicht zulassen, dass die verschiedenen Formen des Nationalismus, die sich in sich selbst verschließen, uns daran hindern, als die wahrhaft menschliche Familie zu leben, die wir sind."
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