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"Beraterin" des Vatikans, die Luxus-Handtaschen kaufte, soll nun in Slowenien vor Gericht

Blaulicht eines Einsatzwagens der Polizei.

Die slowenischen Behörden haben Medienberichten zufolge eine vorläufige Anklage gegen die Italienerin Cecilia Marogna (39) erhoben, die im Verdacht steht, illegal vom Staatssekretariat des Vatikans erhaltene Gelder über in Slowenien registrierte Unternehmen zu waschen.

Laut der slowenischen Tageszeitung Večer haben die Ermittler in der Hauptstadt Ljubljana die vorläufige Anklage gegen Marogna und einen slowenischen Staatsbürger erhoben, von dem sie glauben, dass er mit ihr zusammengearbeitet hat.

Es wird erwartet, dass sich Marogna auch einem Prozess im Vatikan wegen angeblicher Veruntreuung stellen muss, nachdem sie beschuldigt wurde, Vatikan-Gelder aus Zahlungen von mehr als 500.000 Euro (rund 600.000 Dollar), die sie vom Staatssekretariat des Vatikans über ihre in Slowenien registrierte Firma in den Jahren 2018 und 2019 erhalten hat, veruntreut zu haben.

Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

Der Vorwurf: Gelder, die "für humanitäre Zwecke" bestimmt gewesen seien, seien für persönliche Ausgaben verwendet worden, darunter Aufenthalte in Luxushotels und Käufe von Handtaschen mehrerer "Designerlabels".

Warum der Vatikan – der in enormen finanziellen Schwierigkeiten und einer beispiellosen Korruptionskrise steckt – einer Frau in Slowenien eine halbe Million Euro für "humanitäre" Zwecke überwiesen haben soll, ist unklar.  

Laut Večer haben die slowenischen Ermittler herausgefunden, dass Marogna im Jahr 2019 bis zu 575.000 Euro an mehrere in Slowenien ansässige Unternehmen überwiesen hat, bevor sie das Geld ausgab oder auf andere Konten transferierte.

Večer berichtete am 22. März, dass die slowenische Polizei in Zusammenarbeit mit dem Amt für die Verhinderung von Geldwäsche und ausländischen Sicherheitsbehörden 175.000 Euro auf dem Konto einer Firma einfror und eine Hausdurchsuchung bei einem slowenischen Staatsbürger durchführte, der verdächtigt wurde, mit Marogna bei der Geldwäsche zu kooperieren.

Marogna hat behauptet, sie habe für das Staatssekretariat als Sicherheitsberaterin und Strategin gearbeitet. Sie gab zu, Hunderttausende von Euro vom Vatikan erhalten zu haben, bestand aber darauf, dass das Geld für ihre Beratungstätigkeit im Vatikan und ihr Gehalt bestimmt war.

Medien haben behauptet, dass die Zahlungen unter der Leitung von Kardinal Angelo Becciu, dem ehemaligen Sostituto des Staatssekretariats und einem sardischen Landsmann der heute 39-jährigen, erfolgten.

Becciu, hat wiederholt jegliches Fehlverhalten bestritten.

Marogna wurde letztes Jahr in Mailand aufgrund eines internationalen Haftbefehls verhaftet, den der Vatikan über Interpol ausgestellt hatte. Sie wurde 17 Tage später aus dem Gefängnis entlassen und im Januar gab der Vatikan bekannt, dass er seinen Antrag auf Marognas Auslieferung aus Italien fallen gelassen habe – gerade als die italienischen Richter darüber entscheiden sollten.

Der Vatikan sagte – ebenfalls im Januar – dass der Prozess gegen Marogna wegen angeblicher Veruntreuung bald beginnen würde.

Laut der "Sardinia Post" reichte Marogna im Februar bei der Staatsanwaltschaft von Brescia eine Beschwerde wegen angeblicher Verbrechen gegen sie im Zusammenhang mit ihrer Verhaftung ein.

Sie behauptete angeblich, dass sie vom Tag ihrer Verhaftung bis zur Aufhebung der Meldepflicht bei der Mailänder Polizei Mitte Januar "ungerechtfertigt der Freiheit beraubt" worden sei. Marogna reichte die Beschwerde über ihren neuen Rechtsbeistand ein, nachdem sich ihre bisherigen Anwälte, die auf Wirtschaftsstrafrecht spezialisiert sind, Anfang Februar von ihrer Mandantin getrennt hatten.

Außerdem legte sie letzten Monat beim Mailänder Revisionsgericht Einspruch gegen die Beschlagnahmung ihres Handys im Rahmen der Ermittlungen ein. Das Smartphone wurde Berichten zufolge kürzlich an die Ermittler des Vatikans geschickt, nachdem es seit Oktober im Besitz der italienischen Ermittler war.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Der Fall der sardinischen "Geschäftsfrau" ist nur einer von mehreren Skandalen, die vor allem die Geschäfte des Staatssekretariats des Vatikans betreffen. 

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