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Papst Franziskus in der Osternacht: Die grenzenlose Liebe des auferstandenen Herrn

Papst Franziskus entzündet das Licht an der Osterkerze im Petersdom am 3. April 2021.

Jesus Christus, der Auferstandene, liebt die Menschen uneingeschränkt, und er gibt ihnen immer wieder die Chance zu einem neuen Leben durch seine Gnade. Mit dieser Botschaft hat Papst Franziskus in der heutigen Osternacht zum wichtigsten Fest des Kirchenjahres im Petersdom die Liturgie gefeiert, in der das Licht des Glaubens aufleuchtet: Entzündet an den Osterkerzen zuerst in den Kirchen in der Abenddämmerung – um dann hinaus zu strahlen in die ganze Welt, die Dunkelheit vertreibend. 

Bei der Ostervigil-Messe im Vatikan sagte Papst Franziskus, dass die Liebe Jesu grenzenlos ist und immer die Gnade schenkt, neu anzufangen.

Der Papst sagte in seiner Predigt am 3. April, dass "es immer möglich ist, neu zu beginnen, weil es immer ein neues Leben gibt, das Gott in uns erwecken kann, trotz all unseres Versagens."

Er fuhr fort: "Aus den Trümmern unserer Herzen kann Gott ein Kunstwerk schaffen; aus den zerstörten Resten unserer Menschlichkeit kann Gott eine neue Geschichte vorbereiten. Er geht uns immer wieder voraus: im Kreuz des Leidens, der Verwüstung und des Todes und in der Herrlichkeit eines Lebens, das aufersteht, einer Geschichte, die sich verändert, einer Hoffnung, die neu geboren wird."

"Jesus, der auferstandene Herr, liebt uns grenzenlos und ist in jedem Augenblick unseres Lebens da", sagte Papst Franziskus im Petersdom.

Die Osternacht, die in der Nacht vom Karsamstag stattfindet, "ist die größte und vornehmste aller Feierlichkeiten und sie soll in jeder einzelnen Kirche einzigartig sein", so das Römische Messbuch.

Papst Franziskus feierte die Vigilmesse am Altar des Stuhls in der Basilika mit etwa 200 Anwesenden.

Der Petersdom, eine der größten Kirchen der Welt, ist normalerweise für die Osternacht voller Menschen. In diesem Jahr wurden die Liturgien des österlichen Triduums aufgrund der COVID-19-Pandemie erneut reduziert. Die Vorbereitung der Osterkerze wurde ausgelassen und in der Vigil fanden keine Taufen statt, sondern nur eine Erneuerung der Taufversprechen.

Die Liturgie begann in der Dunkelheit mit der Segnung des neuen Feuers. Der Papst und die konzelebrierenden Kardinäle zogen dann mit brennenden Kerzen durch die dunkle Kirche, um das Licht Christi zu symbolisieren, das kommt, um die Dunkelheit zu vertreiben. 

"Wenn du in dieser Nacht eine Stunde der Dunkelheit erlebst, einen Tag, der noch nicht angebrochen ist, ein Licht, das sich verdunkelt hat, oder einen Traum, der zerplatzt ist, dann geh und öffne dein Herz mit Staunen für die Osterbotschaft: 'Fürchte dich nicht, er ist auferstanden! Er erwartet euch in Galiläa'", so Papst Franziskus in seiner Predigt.

"Eure Erwartungen werden nicht unerfüllt bleiben, eure Tränen werden getrocknet werden, eure Ängste werden durch Hoffnung ersetzt werden. Denn der Herr geht euch immer voraus, er geht immer vor euch her. Und mit ihm beginnt das Leben immer neu."

Während der Liturgie sang ein Kantor das Exsultet, das die Heilsgeschichte von der Schöpfung, der Prüfung und dem Fall Adams, der Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten erzählt und in Jesus Christus gipfelt, der für unsere Sünden gestorben ist und uns zur Erlösung führt. 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Die Basilika wurde nach und nach immer heller beleuchtet, bis sie beim Gloria, als die Glocken des Petersdoms läuteten, voll erstrahlt war.

In seiner Predigt forderte der Papst die Menschen auf, über die Botschaft des Engels an Maria Magdalena und die anderen nachzudenken, die hingingen, um den Leichnam Jesu zu salben, aber ein leeres Grab vorfanden, wie im Markusevangelium beschrieben:

"Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben.  Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß. Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr. Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wohin man ihn gelegt hat. Nun aber geht und sagt seinen Jüngern und dem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat". (Mk 16, 1-7)

Papst Franziskus sagte am heutigen Samstag: "Lasst uns nach Galiläa gehen, wohin der auferstandene Herr uns vorausgegangen ist. Doch was bedeutet es, 'nach Galiläa zu gehen'?"

Der Papst erklärte, dass "nach Galiläa gehen" bedeuten kann, sich auf neue Wege zu begeben, neu zu beginnen und "an die Peripherien zu gehen".

"Galiläa war ein Außenposten: Die Menschen, die in dieser vielfältigen und ungleichen Region lebten, waren diejenigen, die am weitesten von der rituellen Reinheit Jerusalems entfernt waren. Und doch ist es der Ort, an dem Jesus seine Mission begann. Dort brachte er seine Botschaft zu denen, die um ihr tägliches Leben kämpften ... den Ausgeschlossenen, den Schwachen und den Armen", sagte er.

"Dorthin hat er das Gesicht und die Gegenwart Gottes gebracht, der unermüdlich die sucht, die entmutigt oder verloren sind, der bis an die Peripherien der Existenz geht, denn in seinen Augen ist niemand der Letzte, niemand ist ausgeschlossen." 

Papst Franziskus sagte, er glaube, dass viele Menschen heute den katholischen Glauben als eine Sache der Vergangenheit oder "schöne Kindheitserinnerungen" betrachteten, die ihr tägliches Leben nicht mehr beeinflussten.

"Gott lässt sich nicht unter unseren Kindheitserinnerungen abheften, sondern ist lebendig und voller Überraschungen. Auferstanden von den Toten, hört Jesus nie auf, uns zu überraschen", sagte er.

Papst Franziskus fuhr fort: "Jesus ist nicht eine Gestalt, die längst überholt ist. Er lebt, hier und jetzt. Er begleitet dich jeden Tag. Er ist hier und jetzt lebendig. Er begleitet dich Tag für Tag, in jeder Situation, die du erlebst, in jeder Prüfung, die du durchstehen musst, in deinen tiefsten Hoffnungen und Träumen."

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