Jerusalem, 27 April, 2021 / 9:38 AM
Es ist genau 120 Jahre und einen Tag her: Louisa Jaques erblickt am 26. April 1901 in Südafrika das Licht der Welt. Die Mutter stirbt bei ihrer Geburt. Ihr Vater ist protestantischer Pastor und Begründer der Mission in Pretoria und Johannesburg. Bei einer Tante in der Schweiz, dem Herkunftsland der Familie, wächst Louisa auf. Sie hat von Anfang an eine sehr gebrechliche Gesundheit.
Louisa ist von Natur ausgestattet mit einem entschiedenen und starken Charakter, der ihr im Umgang mit anderen das Leben nicht immer leicht macht. Mehrmalige Enttäuschungen bei der Arbeit, eine gescheiterte Beziehung zu einem verheirateten Mann, sowie die Einsamkeit, die durch die Entfernung von ihrer Verwandtschaft verursacht ist, bringen die junge Frau so weit, dass sie den Sinn des Lebens nicht mehr zu versteht. Sie stellt fest: „Gott gibt es nicht.“
Seit einem gnadenhaften Ereignis in einer Nacht wächst in ihr eine Sehnsucht zum Klosterleben. Und: sie will endlich die Eucharistie empfangen. Sie macht sich auf den Weg, eine Tochter der Katholischen Kirche zu werden. Dabei ist die Aufnahme nur der erste Schritt. Sie scheitert aber erst einmal mit ihrem Wunsch, in verschiedene Ordensgemeinschaften einzutreten: Die Tuberkulose und ihr dadurch immer schwächer werdende Gesundheitszustand verhindern immer wieder den Versuch, sich in eine Ordensgemeinschaft und das Klosterleben einzuleben und einzufügen. Ihre Suche nach dem Willen Gottes erweist sich als eine mühsame und geduldige Arbeit der Gnade.
Als Louisa schon bereit ist, alles aufzugeben, reist sie 1938 nach Jerusalem. Völlig unverhofft findet sie in dem dortigen Klarissenkloster endlich den sicheren Hafen, in dem Gott sie erwartet. Eine innere Stimme – jene des Herrn Jesus – führt sie im Alltag ihres Klosterlebens. Es ist ganz der Liebe, dem Schweigen und dem Dienen gewidmet.
Der Herr selbst offenbart ihr den Sinn ihres langen Weges. Im Gehorsam gegenüber ihrem geistlichen Begleiter schreibt sie in dünne Hefte „Anmerkungen“, jene Worte, die Jesus zu ihr sagt. Louisa – längst Schwester Maria von der Heiligsten Dreifaltigkeit geworden – empfängt im inneren Hören der Stimme des Herrn, die tiefe Kenntnis der Freiheit, die Gott seinem Geschöpf lässt. Sie legt ein „Opfergelübde“ ab, das sie versteht als höchsten Grad der Verfügbarkeit zu allen Entscheidungen Gottes.
In Folge eines Fiebers, das Sr. Maria von der Heiligsten Dreifaltigkeit durch eine Lungentuberkulose befallen hatte, stirbt sie friedvoll im Alter von 41 Jahren im Klarissenkloster zu Jerusalem.
Mit ihren Aufzeichnungen hinterlässt sie ein stilles aber leuchtendes Zeugnis eines christlichen Lebens. Eine deutsche Ausgabe befindet sich in Vorbereitung.
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