Ein Katholik, der sich, so wie ich, knapp sieben Tage jenseits aller kirchlichen Medien und Meinungsfluten aufgehalten und die Sehnsucht bewahrt hat, dass in der Kirche des Herrn – auch in der Kirchenprovinz Deutschland – von Gott die Rede sein möge, mehr als nur gelegentlich, nimmt staunend die Notizen zum Zeitgeschehen wahr, die erneut und immer wieder kursieren.

Berichtet wird darüber, dass der Regens des Limburger Priesterseminars tot aufgefunden wurde. Aus dem Bistum Speyer tauchen neue Fantasien über transsexuelle Priester der Zukunft auf. Vom deutschen Synodalen Weg und den zugehörigen luftigen Betrachtungen, die immer wieder neu präsentiert werden, darf heute einfach auch geschwiegen werden. Es ist ja immer wieder dasselbe.

Weiterhin halten sich Spekulationen, ob der derzeit öffentlich vorwiegend im Rollstuhl sitzende Papst Franziskus in nächster Zeit aus gesundheitlichen Gründen auf sein Amt verzichten könnte. Zugleich wird bekannt, dass sich der Heilige Vater dezidiert kritisch über die traditionelle liturgische Kleidung von Priestern äußert. 

Es sei dahingestellt, ob Botschaften und Meinungen wie diese nun tatsächlich auf der Höhe der Zeit wichtig – oder dem Geist und Buchstaben der bislang nur in italienischer Sprache publizierten Apostolischen Konstitution zur Kurienreform „Praedicate Evangelium“ wirklich angemessen sind. Auch eine priesterliche Soutane kann verschlissen, ja die Kleidung der Diener Gottes muss weder makellos noch verschnörkelt sein, doch ein Priester, der sie trägt, sollte nach Heiligkeit streben und sich des Amtes bewusst sein, zu dem er vom Herrn bestellt ist.

Bei allem, was in und um die Kirche gerade weltlich sich zuträgt, wollen wir doch nicht vergessen, dass das Evangelium Jesu Christi, das Credo der Kirche und die Sakramente im Mittelpunkt dessen stehen, wovon wir reden dürfen und sollen, in der Gemeinschaft der Gläubigen und mit anderen Menschen. Wie leicht gerät doch das Wesentliche aus dem Blick. Das erfahren wir im Alltag, im außerkirchlichen Bereich – und auch in der Kirche des Herrn.

Das Wesentliche, damit auch der Wesentliche, auf den alles ankommt und von dem alles abhängt, wird bisweilen übersehen. Der Herr wird sich aber in Erinnerung bringen, keine Sorge. Vergessen wir nicht die Zusage Christi, die zugleich eine Mahnung ist. In Mt 28, 20 lesen wir: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Das ist und bleibt tröstlich. Vergessen wir aber auch nicht die Worte, die davorstehen: „Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ Der Herr spricht Klartext. Was Er geboten hat, darauf allein kommt es an. Gute Anregungen dazu, wie wir als Katholiken heute in der Welt von heute leben könnten, gibt Pater Engelbert Recktenwald in seiner Pfingstpredigt – hörens- und beherzigenswert.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln allein die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht die der Redaktion von CNA Deutsch.  

Das könnte Sie auch interessieren: 

;

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.