CNA Deutsch veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen Essays aus der Reihe "Höhenwege der Menschheit" von Don Phil Schulze Dieckhoff (*). Den Auftakt macht dieser Aufsatz zur Ehre von Matthew Ayairga, Märtyrer am Strand Libyens, zusammen mit zwanzig Kopten, am 15. Februar 2015.
"Als Seminarist, der sein Pastoraljahr in dieser etwas außergewöhnlichen Mission in Blois verbringen darf, merke ich, dass diese Leidenschaft gar nicht so einfach zu leben ist."
Wenn man mich bitten würde, die ersten Monate meines Daseins als frischgeweihter Diakon zusammenzufassen, so würde ich den heiligen Apostel Petrus zitieren: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt" (1 Petr 3, 15).
Das entscheidende Sakrament "am Ende" des Lebens ist die Krankensalbung. In den vergangenen Wochen hatte ich mehrmals die Gelegenheit diese zu spenden.
Seit dem 24. Juni, Tag meiner Priesterweihe, darf ich nun täglich das heilige Messopfer darbringen. Aber was heißt das eigentlich, Messopfer? Was oder wer wird da geopfert? Die Eucharistie, die Messe? Man meint ja damit was anderes.
Es ist soweit. Die Diakonenweihe steht vor der Tür und der Countdown läuft: nur noch wenige Wochen trennen mich von dem Tag an dem ich dem Herrn mein Leben endgültig und ganz übergeben werde um Ihm und der Kirche zu dienen. Ich tue dies mit großer Freude und Zuversicht.
Von Hans Urs von Balthasar stammt ein kleiner Aufsatz mit dem Titel "Der Priester, den ich suche" (Klarstellungen, Johannes Verlag 1978), mit einem wunderschönen, hohen Priesterideal. Kurz vor meiner eigenen Priesterweihe lese ich diese Seiten durch und entdecke all das wieder, was mich im Priestertum anzieht und gleichzeitig zu hoch ist für ein – für mein – Menschenleben.
Vor kurzem habe ich an meinen kirchlichen Oberen einen wichtigen Brief geschrieben. In diesem Brief bitte ich ihn um die Priesterweihe.
Vielleicht haben Sie auch schon einmal die Erfahrung gemacht, dass Sie den einen fehlenden Punkt verstehen – und plötzlich erscheinen alle Dinge in ihrem eigentlichen Sinn.
Gott ist Mensch geworden. Das ist so unfassbar, so überraschend, so großartig, dass man sich an diesem Geheimnis gar nicht sattstaunen kann. Aber was heißt das eigentlich konkret für uns Gläubige? Dass auch unser Glaube sozusagen "Fleisch annehmen", in unserem Leben sichtbar werden muss. Bei vielen Christen besteht nämlich die Gefahr, den Glauben vom konkreten Leben zu trennen.
Der Kirche laufen die Männer davon! Das ist das derzeit beunruhigende Fazit. Woran mag das liegen?
Ein junger Diakon aus Österreich erzählt, was ihn verwundert und bewegt als angehender Priester in einer "ganz normalen" französischen Pfarre.