Vatikanstadt - Dienstag, 15. Februar 2022, 18:22 Uhr.
Nach seiner Änderung der Struktur der Glaubenskongregation am Montag per Dekret hat Papst Franziskus am heutigen Dienstag ein weiteres herausgebracht: Mit dem bislang nur auf Italienisch veröffentlichten "Assegnare alcune competenze" soll das Kirchenrecht geändert werden.
Es ist das 49. Motu proprio (buchstäblich "Schreiben aus eigenem Antrieb") in der Amtszeit des argentinischen Pontifex – und allein seit dem 1. Januar bereits das sechste im neuen Jahr, sowie schon das zweite dieser Woche. Auffällig ist auch, dass diese Änderung des Codex Iuris Canonici derzeit nicht auf Latein vorliegt – was die Umsetzung für das weltweite Kirchenrecht nicht einfacher macht. Ein Umstand, der den Eindruck von Eile erweckt.
Apropos Eile: Papst Franziskus begründet sein heute in Kraft gesetztes Schreiben damit, er wolle "eine schnellere Wirksamkeit des pastoralen Handelns der Regierung auf Seiten der lokalen Autorität" fördern. Es gehe um die – so wörtlich – "geteilte, plurale Universalität der Kirche", schreibt der 85-jährige Pontifex.
Die Änderungen betreffen die Regelung zeitlicher Gelübde, die Einrichtung interdiözesaner Priesterseminare, die Inkardination von Klerikern sowie die Veröffentlichung von Katechismen durch Bischofskonferenzen – was angesichts der brisanten Vorgänge in Deutschland für Aufmerksamkeit sorgen dürfte: In Zukunft werden Katechismen der Bischofskonferenzen nicht mehr approbiert, sondern nur noch "bestätigt", so die kleine, aber feine Änderung von Canon 775 §2 des CIC.
LINK-TIPP: Wie und warum Papst Franziskus die Glaubenskongregation ändert – Eine Analyse
Bischof Marco Mellino, Sekretär des Kardinalsrates und Mitglied des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte, sagte gegenüber der Webseite des Dikasteriums für Kommunikation, dass er das Motu proprio vom Dienstag als Teil "des Reformwerkes, das Papst Franziskus seit Beginn seines Pontifikates initiiert hat", sehe.
"Es entspricht dem Geist der 'gesunden Dezentralisierung', der im apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium, Nr. 32, angedeutet wird und darauf abzielt, die Dynamik der Nähe in der Kirche zu fördern und zu verstärken, ohne die hierarchische Gemeinschaft damit zu gefährden", sagte der Sekretär.
Er fügte hinzu: "Es ist in der Tat offensichtlich, dass, wenn die Autorität eine unmittelbare und nähere Kenntnis der Personen und der konkreten Fälle hat, die ein pastorales Handeln der Regierung erfordern, dieses Handeln aufgrund seiner Nähe von schnellerer Wirksamkeit sein kann."
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