Rom - Montag, 8. August 2022, 11:56 Uhr.
Der slowakische ehemalige Kurienkardinal Jozef Tomko ist am Montag im Alter von 98 Jahren gestorben. Nach dem Tod von Albert Vanhoye im vergangenen Jahr war er der älteste Kardinal der Kirche.
Noch am 30. April hatte Papst Franziskus den Kardinal im Rahmen einer Audienz mit slowakischen Pilgern begrüßt, wie Vatican News berichtete. Dabei sagte er: "Ich grüße herzlich Kardinal Jozef Tomko, dessen Anwesenheit uns spüren lässt, dass die Kirche eine Familie ist, die das Alter als Geschenk zu ehren weiß. Aber ich habe Zweifel, er sieht jünger aus als ich!"
Zuletzt hatte Tomko wegen einer Halswirbelverletzung sechs Wochen in der römischen Gemelli-Klinik verbracht, wurde jedoch am Samstag wieder nach Hause entlassen.
Tomko wurde 1924 geboren und begann während des Zweiten Weltkriegs mit dem Theologiestudium in seinem Heimatland. 1945 ging es für ihn nach Rom, wo er 1949 zum Priester geweiht wurde und 1951 den Doktorgrad in Theologie, Kirchenrecht und Sozialwissenschaften erlangte.
Aufgrund der kommunistischen Herrschaft in der Tschechoslowakei blieb er in Rom und wirkte dort als Seelsorger sowie als Rektor des Collegium Nepomucenum, wo damals Studenten aus diesem Land lebten, heute indes nur noch Tschechen.
Seine Laufban an der Kurie begann 1959. Nach der Bischofsweihe 1979 war Tomko mehrere Jahre für die Bischofssynoden verantwortlich. 1985 machte Papst Johannes Paul II. ihn zum Kardinal.
Von 1985 bis zum altersbedingten Rücktritt 2001 war er Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker. Doch auch danach war er weiter für die Kirche tätig, darunter bis 2007 als Präsident des Päpstlichen Komitees für die Eucharistischen Weltkongresse sowie als päpstlicher Sondergesandter zu verschiedenen Anlässen in aller Welt.
2012 war Tomko Teil der dreiköpfigen Gruppe, welche die Vatileaks-Affäre untersuchte.
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