Vatikanstadt - Sonntag, 28. Mai 2023, 21:28 Uhr.
Zu Pfingsten hat Papst Franziskus die Katholiken aufgerufen, den Heiligen Geist täglich anzurufen, um Harmonie in eine geteilte Welt, eine polarisierte Kirche und zerbrochene Herzen zu bringen.
In seiner Ansprache im Petersdom erklärte der Papst, dass die Rolle des Heiligen Geistes seit der Erschaffung der Welt und zu allen Zeiten darin bestehe, "die geschaffene Wirklichkeit von der Unordnung zur Ordnung" und "von der Verwirrung zur Harmonie" zu führen.
"In unserer heutigen Welt gibt es so viel Unordnung, so viel Spaltung. Wir sind alle 'verbunden' und finden uns doch voneinander getrennt, betäubt von Gleichgültigkeit und überwältigt von Einsamkeit", sagte Papst Franziskus in seiner Predigt am 28. Mai.
Bei der Messe am Pfingstsonntag betonte Papst Franziskus die Rolle des Heiligen Geistes. Er betonte die Notwendigkeit, Spaltung, Unterdrückung und Gleichgültigkeit zu bekämpfen, und forderte die Kirche auf, sich auf den Heiligen Geist zu konzentrieren. pic.twitter.com/ecaYFhxSaz
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) May 28, 2023
"Wenn die Welt gespalten ist, wenn die Kirche polarisiert ist, wenn Herzen gebrochen sind, dann sollten wir keine Zeit damit verschwenden, andere zu kritisieren und uns übereinander aufzuregen, sondern stattdessen den Heiligen Geist anrufen. Er ist in der Lage, diese Dinge zu lösen", sagte er.
Der Papst fügte hinzu, dass ohne den Heiligen Geist "die Kirche leblos ist, der Glaube eine bloße Lehre, die Moral eine bloße Pflicht, die pastorale Arbeit eine bloße Mühe.... Mit ihm aber wird der Glaube zum Leben, die Liebe des Herrn erobert uns, die Hoffnung wird neu geboren".
"Stellen wir den Heiligen Geist wieder ins Zentrum der Kirche, sonst werden unsere Herzen nicht von der Liebe zu Jesus, sondern von der Liebe zu uns selbst verzehrt", sagte er.
Papst Franziskus fügte hinzu, dass er im Heiligen Geist nicht nur die Seele der Kirche" sehe, sondern auch das Herz der Synodalität".
Er rief dazu auf, dass die Synode über die Synodalität, die im Oktober mit der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode ihren Höhepunkt erreichen wird, den Heiligen Geist an den Anfang und in das Herz der Arbeit der Synode stellen" solle.
"Die Synode, die jetzt stattfindet, ist - und soll - eine Reise im Einklang mit dem Geist sein, nicht ein Parlament, um Rechte einzufordern und Bedürfnisse gemäß der Agenda der Welt geltend zu machen, auch nicht eine Gelegenheit, dem Wind zu folgen, der gerade weht, sondern eine Gelegenheit, sich dem Atem des Heiligen Geistes zu unterwerfen", so der Papst.
Papst Franziskus, der am Freitag wegen Fiebers alle Audienzen abgesagt hatte, stand der Messe vor, war aber nicht Hauptzelebrant. Der Papst saß auf einem weißen Stuhl rechts vom Altar in der Mitte der Gemeinde.
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(Daniel Ibáñez / CNA Deutsch)
Hauptzelebrant der Pfingstmesse war Kardinal João Braz de Aviz, der brasilianische Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens.
In seiner Predigt betonte Papst Franziskus, dass der Heilige Geist auch Sünden vergibt, Seelen versöhnt und Harmonie in Herzen schafft, die "vom Bösen verwundet, von Verletzungen gebrochen, von Schuld zerrissen" sind.
Nur der Heilige Geist stellt die Harmonie im Herzen wieder her, denn er ist es, der die "Vertrautheit mit Gott" schafft", zitierte er den heiligen Basilius.
"Rufen wir jeden Tag den Heiligen Geist an. Beginnen wir jeden Tag mit einem Gebet zu ihm. Werden wir ihm gegenüber fügsam", so Franziskus.
Während des Gottesdienstes stimmte der Palestrina-Chor aus Dublin die Gemeinde mit der traditionellen Sequenz Veni Sancte Spiritus" auf die Pfingstmesse ein.
Papst Franziskus rief die Katholiken dazu auf, den Heiligen Geist täglich auf die ganze Welt herabzurufen, um Einheit und Frieden zu bringen.
Das Pfingstfest, das 50 Tage nach Ostern gefeiert wird, steht für die Herabkunft des Heiligen Geistes. Tausende hatten sich zur Messe im Petersdom versammelt.
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch
Am Ende seiner Predigt betete Papst Franziskus: "Heiliger Geist, Geist Jesu und des Vaters, unerschöpfliche Quelle der Harmonie, dir vertrauen wir die Welt an, dir weihen wir die Kirche und unsere Herzen".
"Komm, Schöpfergeist, Harmonie der Menschheit, erneuere das Antlitz der Erde. Komm, Geber der Gaben, Harmonie der Kirche, vereinige uns in dir. Komm, Geist der Vergebung, Harmonie der Herzen, verwandle uns, wie nur du es kannst, auf die Fürsprache Mariens.
(Daniel Ibáñez / CNA Deutsch) Artikel übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.