Der Heilige Geist sei „Zeuge eines wunderbaren Dialogs, in dem sich der Vater und der Sohn gegenseitig ihre Liebe bekunden“, erläuterte der Pontifex.
An Pfingsten feiert die Kirche die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel und jene, die sich der Nachfolge Christi widmeten. Pfingsten gilt als Geburtstag der Kirche.
Ostern dauert insgesamt 50 Tage, vom Ostersonntag bis zum Pfingstfest.
„Heute ist Pfingsten. Pfingsten für alle. Wäre es doch nur endlich so! Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe.“
„Die Zukunft der Welt hängt an der Fähigkeit zu guten Gesprächen, zu guter Kommunikation.“
Zu Pfingsten hat Papst Franziskus die Katholiken aufgerufen, den Heiligen Geist täglich anzurufen, um Harmonie in eine geteilte Welt, eine polarisierte Kirche und zerbrochene Herzen zu bringen. In seiner Ansprache im Petersdom erklärte der Papst, dass die Rolle des Heiligen Geistes seit der Erschaffung der Welt und zu allen Zeiten darin bestehe, "die geschaffene Wirklichkeit von der Unordnung zur Ordnung" und "von der Verwirrung zur Harmonie" zu führen. "In unserer heutigen Welt gibt es so viel Unordnung, so viel Spaltung. Wir sind alle 'verbunden' und finden uns doch voneinander getrennt, betäubt von Gleichgültigkeit und überwältigt von Einsamkeit", sagte Papst Franziskus in seiner Predigt am 28. Mai.
Der Erzbischof von Köln beschrieb die Kirche als "das Sakrament der Gegenwart Christi in der Welt".
Im feierlichen Pontifikalamt zu Pfingsten hat Bischof Dr. Bertram Meier zu einer „geschwisterlichen Christuskirche" aufgerufen. Angesichts der aktuellen Debatten um die Situation der Kirche in Deutschland riet der Bischof zu einer „De-Eskalation" und sagte: „Wir haben ein gemeinsames Anliegen, das uns antreibt: das Evangelium Jesu Christi nach vorn zu bringen. Da zählen weniger Eigeninteressen, sondern der Heilige Geist. Der soll durchkommen, nicht so sehr unsere eigenen Ideen, für die wir Lobbyarbeit machen. Die Grundlage für eine Erneuerung der Kirche ist der Glaube." Bischof Bertram stellte in seiner Predigt zwei Konzepte gegenüber, die beide nicht zum Ziel führten: Die „militante Festungskirche", eine Kirche, die sich in einer säkularisierten Welt bedroht wisse und darum die Bastionen auszubessern versuche. Der Bischof: „Ich meine die Bastionen der bergenden Autorität und der Disziplin und die Wachtürme des rechten Glaubens. Wo die militante Kirche sich formiert, setzt sie auf Eliten. Sie teilt das tiefe Bedürfnis aller Bunkerbauer, überall Betonverstärkungen anzubringen und sich selbst als 'heiligen Rest' zu verstehen." Demgegenüber stehe die „weiche Kuschelkirche", eine Kirche als „offener Markt der Möglichkeiten, des mühelosen Zutritts, weitgehender Unverbindlichkeit und moralischer Billigangebote." Auf der Strecke bleibe die Ausstrahlung. Bischof Bertram:„Christus hat ausgestrahlt. Das kann man heute noch merken, durch die Jahrhunderte hindurch. Ich finde es als ermutigendes Symptom für das Leben eines oft schon totgesagten Christentums, was vor einigen Monaten in den Medien die Runde machte. Auf der Idolliste unserer Jugendlichen rangiert Jesus Christus immerhin auf Rang 6! Und dies bei einem recht müden, kraftlosen und zerstrittenen Fanclub, der sich Kirche nennt! Von den Skandalen, die uns belasten, ganz zu schweigen. Jesus hat nicht nur etwas ausgestrahlt. Auf seinem Gesicht strahlt 'göttlicher Glanz'. Jesus hat Gott ausgestrahlt, er war der Reflex Gottes." Jesus, so der Bischof weiter, sei aber kein „Strahlemann". Er strahle durch die Wunden, die er erlitten habe: „Gerade durch Leiden und Tod bekommt sein Leben Ausstrahlungskraft – für Menschen und Schöpfung, Brot und Wein. 'Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit' werden von seinen Strahlen erfasst und gewandelt, damit auch wir verwandelt werden. Diese Wandlung feiern wir an Pfingsten. Christi Ausstrahlungskraft, sein Heiliger Geist kann Menschen verwandeln, er kann sie zum Strahlen bringen." Am Ende seiner Predigt legte Bischof Bertram den Gläubigen ein Wort von Kardinal Franz König ans Herz, welches dieser einst im Wiener Stephansdom gesagt hatte: „Kehrt um und besinnt euch wieder auf das Wesentliche. Verbrennt eure Gotteshäuser nicht so, wie es im Osten geschah, verbrennt eure Religion nicht so, wie das im Westen geschieht. Werdet selber wieder lebendige Gotteshäuser, baut die geistigen Dome eurer Heimat wieder auf." Schließlich lud Bischof Bertram alle Gläubigen ein, am 16. Juni an der Fronleichnamsprozession teilzunehmen: „Der Glaube gehört nicht nur in die Kathedrale - er muss hinaus! Geben Sie ihm alle durch Ihre Teilnahme einen Rückenwind!" Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Kammerchor der Domsingknaben unter Leitung von Domkapellmeister Stefan Steinemann. Die Osterkerze im Augsburger Dom brannte an Pfingsten übrigens zum letzten Male. Mit dem Pfingstfest endet die 50-tägige Osterzeit.d
Am Pfingstsonntag hat Papst Franziskus im Petersdom in Rom die Heilige Messe gefeiert. Hauptzelebrant der Eucharistiefeier war der italienische Kardinal Giovanni Battista Re, die Predigt hielt Franziskus allerdings selbst. Darin sprach der Heilige Vater über die Wirkung des Heiligen Geistes und betonte, dass es der Geist Gottes selbst sei, der die Kirche erneuere, wohingegen "Moderniesierungsprojekte" allein nicht ausreichend seien.
Predigt von Pater Eberhard von Gemmingen SJ
An Pfingsten erinnern sich die Christen an die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jüngern, nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war.
CNA Deutsch dokumentiert den vollen Wortlaut, wie ihn der Vatikan veröffentlicht hat.
"Wenn du die Dunkelheit der Einsamkeit spürst, wenn du einen Felsbrocken in dir trägst, der die Hoffnung erstickt, wenn du eine brennende Wunde in deinem Herzen hast, wenn du keinen Ausweg siehst, dann öffne dich dem Heiligen Geist": Das hat Papst Franziskus am heutigen Pfingstsonntag im Petersdom gepredigt.
Die Apostel hatten auch keinen "Pastoralplan" oder Strukturen,
Die Kraft des Heiligen Geistes wird "mehr denn je" gebraucht in einer Welt, die "eine tragische Hungersnot erlebt".
Exklusiv bei CNA Deutsch: Kardinal Kurt Koch erklärt, warum der "tiefere Sinn der Geistesgegenwart uns Pfingsten erschliesst."
Sie sangen, sie beteten, sie wanderten und feierten drei Tage lange über Pfingsten: Mehr als 14.000 Katholiken sind am vergangenen Wochenende die gut 100 Kilometer von Paris zur Kathedrale von Chartres gelaufen.
Die "Sprache des Zeitgeistes" ist niemals die richtige, um die Frohe Botschaft zu verkünden, die allen Völkern gebracht werden muss: Das hat Bischof Zdarsa von Augsburg zu Pfingsten betont.
Ohne die Gaben des Heiligen Geistes fehlt den Christen das, was sie belebt und ihnen inneres Leben und Harmonie verleiht.
Wir feiern den Geburtstag der Kirche. Wir feiern den Geburtstag des Hauses, dessen lebendige Steine wir sein dürfen. Es ist Sein Haus, Sein Eigentum, und auch wir sind Seine Geschöpfe.