Berlin - Freitag, 16. Juni 2023, 15:30 Uhr.
Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat bei der siebten Auflage des katholischen Flüchtlingsgipfels in Berlin „der großen Solidarität und Hilfsbereitschaft“ der Deutschen seinen Dank ausgesprochen. Nur aus diesem Grunde lasse sich „die große humanitäre Aufgabe“ der Aufnahme von Flüchtlingen „gut bewältigen“, sagte der Sonderbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für Flüchtlingsfragen am Donnerstag.
„Seit über einem Jahr wütet wieder ein Krieg in Europa“, erklärte Heße mit Blick auf die gegenwärtige Lage. „Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Aber nicht nur in unserer direkten Nachbarschaft, auch in anderen Teilen der Welt nehmen Konflikte und Krisen zu – zahlreiche Menschen sind gezwungen, vor Krieg, Unterdrückung oder den Folgen des Klimawandels zu flüchten. Mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine und weitere 200.000 Menschen aus anderen Herkunftsländern haben im vergangenen Jahr in Deutschland Schutz gefunden.“
Der Flüchtlingsbischof forderte ein Ende polarisierter Debatten und wünschte sich pragmatische Antworten, wie sie die Kirche liefere: „So haben sich 2022 im Raum der katholischen Kirche etwa 37.400 Ehrenamtliche und 5.600 Hauptamtliche für Geflüchtete engagiert. Die Dienste der kirchlichen Flüchtlingshilfe erreichten über 430.000 Schutzsuchende.“
Insgesamt haben die 27 deutschen Bistümer, die Militärseelsorge sowie die kirchlichen Hilfswerke im Jahr 2022 mehr als 94 Millionen Euro der Hilfe für Flüchtlinge gewidmet, „darunter 35,5 Millionen für die Flüchtlingshilfe im Inland und 58,7 Millionen für die Unterstützung der Flüchtlinge im Ausland“, so die DBK. „Im Jahr 2022 waren etwa 5.600 hauptamtliche Mitarbeitende und rund 37.400 Ehrenamtliche in der Hilfe für Geflüchtete tätig. Mindestens 432.000 Schutzsuchende wurden durch die katholische Flüchtlingshilfe im Inland erreicht.“